Determinanten der heterospezifischen Phasentrennung bei Negativstrang-RNA-Viren
Negativstrang RNA-Viren wie Ebola- und Lassa-Viren stellen ein erhebliches globales Gesundheitsrisiko dar. Aus diesem Grund werden dringend neue antivirale Medikamente mit möglichst breitem Wirkspektrum benötigt. Hierzu müssen wir neue Zielstrukturen identifizieren.
Diese Viren replizieren ihre Genome in membranlosen viralen Einschlusskörpern, die biomolekulare Kondensate aus viralen und zellulären Proteinen und RNA sind. Sie werden durch Flüssig-Flüssig-Phasentrennung gebildet. Derzeit ist kaum bekannt, warum nur bestimmte zelluläre und virale Proteine in diese Kondensate aufgenommen werden und welche Rolle das virale RNA-Genom bei der Aufnahme dieser Proteine spielt.
Die zentrale Hypothese dieses Projektes ist, dass allgemeine Interaktionsprinzipien die Assoziation wesentlicher Faktoren zur Bildung von Einschlusskörpern steuern. Um diese Mechanismen zu identifizieren, werden wir virale Genome in lebenden Zellen mit Hilfe unserer TriPPPro-Technologie markieren und die einzelnen Komponenten der viralen Einschlusskörpern analysieren.
Hierdurch werden wir ein besseres Verständnis der Mechanismen entwickeln, durch die Einschlusskörper gebildet werden. Dies wird die Entwicklung neuartiger antiviraler Inhibitoren erleichtern, die die Bildung von Einschlusskörpern verhindern. Ultimativ werden diese Erkenntnisse dazu beitragen, neue antivirale Strategien gegen bekannte und neu auftretende Negativstrang-RNA Viren wie die „Krankheit X“ zu entwickeln.