Forschung
Unser Forschungsportfolio umfasst Projekte, die sich der Synthetischen Organischen Chemie, der Medizinischen Chemie und der Chemischen Biologie widmen. Unsere Hauptexpertise liegt auf dem Gebiet der Nukleosid-/Nukleotid- und Oligonukleotidchemie. Unser Ziel ist es, wissenschaftliche Fragen, die sich aus medizinischen Bedürfnissen oder der Biologie ergeben, durch die Anwendung chemischer Methoden zu beantworten. Unsere Forschungsthemen decken verschiedene Aspekte der Infektionsbiologie ab und befassen sich häufig mit der Bekämpfung von Viruserkrankungen. Die Moleküle, die wir untersuchen, sind aufgrund der vorhandenen Phosphatgruppen immer hochpolar und wirken intrazellulär. Um biologische Reaktionen zu erzielen, müssen diese Verbindungen daher innerhalb von Zellen abgegeben werden. Wir entwickeln Strategien, um eine effiziente Aufnahme und intrazelluläre Abgabe solcher Moleküle zu ermöglichen.
Ein Zweig unserer Forschung widmet sich der Entwicklung neuer antiviraler Wirkstoffe auf der Grundlage von Nukleosid-/Nukleotid-Analoga und deren lipophilen Prodrugs oder niedermolekularen Inhibitoren gegen HIV, HCV, Influenza, Herpes- und Bunya-Viren:
- Lipophile, bioreversibel maskierte Nukleotide als intrazellulär wirkende Abgabesysteme für Nukleosidmono- (CycloSal-Ansatz), -di- (DiPPro-Ansatz) oder -triphosphate (TriPPPro-Ansatz)
- Erhöhung des Potentials von Nucleosidtriphospaten als antivirale Wirkstoffe
- Niedermolekulare Inhibitoren zur Bekämpfung neu auftretender Infektionen
- Stereoselektive Synthese von carbocyclischen Nukleosidanaloga
- Post-synthetische Markierung von DNA-Molekülen
In einem zweiten Zweig interessieren wir uns für die Chemische Biologie von Botenstoffen wie NAADP, ADPR oder cAMP und für die Entwicklung neuer bildgebender Verfahren für DNA/RNA:
- Membranpermeable Derivate von hochpolaren Adenosin-Derivaten als Botenstoffe, z.B. von cyclischem Adenosinmonophosphat (cAMP) und Adenosindiphosphate-Ribose (ADPR)
- Membranverankerte, ATP-spezifische Sensoren