Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Lehrerinnen und Lehrer!
Zur Behandlung vieler akuter und chronischer Erkrankungen steht uns heute eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung. So führte beispielsweise die Einführung der ersten Anti-biotika in die Therapie bakterieller Infektionskrankheiten in der ersten Hälfte des 20. Jahr-hunderts dazu, dass diese potentiell tödlichen Erkrankungen behandelbar wurden. Dies trug sicherlich dazu bei, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung im Laufe des 20. Jahrhunderts in den industrialisierten Ländern nahezu verdoppelt hat.
Die Entwicklung eines neuen Medikaments ist ein langwieriger, teurer und vor allem ein hochgradig interdisziplinärer Prozess. So wird in der Regel zunächst eine krankheitsrelevante Zielstruktur im Körper identifiziert, an der ein neuer Arzneistoff angreifen soll, und ein entsprechender Bioassay entwickelt, mit dessen Hilfe erste Leitstrukturen identifiziert werden. Die chemische Optimierung der Eigenschaften dieser Leitstrukturen führt zum eigent-lichen Arzneistoff, der, in eine passende Arzneiform verpackt, zur Anwendung am Men-schen kommt. Es folgen für die vielversprechendsten Kandidaten die verschiedenen Phasen der klinischen Prüfung, an deren Ende im günstigsten Fall die Zulassung eines neuen Medikaments steht.
Im Rahmen der Ringvorlesung soll Ihnen in allgemeinverständlicher Form ein Einblick in verschiedenste Aspekte der Entwicklung neuer Arzneimittel gegeben werden. Experten ihres jeweiligen Fachgebiets vermitteln Ihnen dabei einen Eindruck von unterschiedlichen universitären Ansätzen zur Entwicklung neuer Medikamente.
Ihr Ralph Holl