Ringvorlesung: In der Schaltzentrale der Chemie

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Schülerinnen und Schüler,
liebe Lehrerinnen und Lehrer!

Die chemische Industrie ist nach wie vor einer der bedeutendsten und vitalsten Wirtschaftszweige Deutschlands, deutsche Unternehmen sind in Europa die Nummer eins und liegen weltweit auf Platz vier. Die katalytische Umwandlung von Rohstoffen in Produkte ist dabei einer der wichtigsten Bestandteile der Wertschöpfungskette. Bei der Erforschung neuer und der Weiterentwicklung bekannter Katalysatoren arbeiten Universitäten und die Industrie Hand in Hand zusammen, auch in Hamburg! Neben der Ausbildung von Chemikern ist dem Fachbereich deshalb ein wichtiges Anliegen, Ihnen diese wichtige Forschung näherzubringen.

Die Ringvorlesung gibt Ihnen einen Einblick in die aktuelle Forschung, in verständlicher Sprache aufbereitet von führenden Experten. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag des Sprechers des Exzellenzclusters UniCat aus Berlin. Unter dem Dach von UniCat widmen sich Forscher von vier Universitäten und zwei Instituten der Max-Planck-Gesellschaft der homogenen und heterogenen Katalyseforschung. Auch aus der Forschungsküche der TUHH werden Ihnen neueste Einblicke gegeben, wie man Katalysemechanismen experimentell aufklärt.

Führende Experten aus Kiel und Göttingen berichten über die nach wie vor aktuelle Forschung zur katalytischen Umwandlung von Stickstoff in chemische (und natürliche) Produkte, insbesondere Ammoniak. Neben dieser sogenannten Stickstofffixierung ist der zukünftige Einsatz von Ammoniak als Treibstoff in Brennstoffzellen ein Thema. Abgerundet wird dieser Teil der Ringvorlesung durch eine Einführung in den aktuellen Stand der computergestützten „in silico“ Katalysatorforschung.
Als Bindeglied zwischen der Katalyse- und Materialforschung dient der Vortrag über den Einsatz von CO₂ als Baustein für neue bioabbaubare Polymere. Des Weiteren werden Sie mehr über maßgeschneiderte Membranen und intelligente, schaltbare Polymere erfahren. Dies ergänzt sich gut mit einem weiteren Vortrag über poröse Leicht-Baumaterialen mit herausragenden mechanischen Eigenschaften - „hohlen Materialien mit Köpfchen“.

Ihr Peter Burger