Gemeinsame Festveranstaltung des Freundes- und Fördervereins Chemie und des Fachbereichs Chemie am 28. Juni 2024
Gemeinsame Festveranstaltung des Freundes- und Fördervereins Chemie und des Fachbereichs Chemie am 28. Juni 2024
Auszeichnung der besten Absolventen und Verleihung der Ingeborg-Gross-Preise 2024
Am 28. Juni fand unsere diesjährige gemeinsame Festveranstaltung statt, auf der wir unsere besten Absolventen auszeichneten, die Promotionsurkunden des vergangenen Jahres sowie die goldenen Doktorurkunden anlässlich der 50. Wiederkehr der Promotion überreichten. Erfreulicherweise unterstützt die Ingeborg-Gross-Stiftung den Förderverein, indem die Preisgelder für die besten Masterabschlüsse und die beste Promotion (Ingeborg-Gross-Preise) finanziert werden. MLP sponsert die Preisgelder für die besten Bachelorabschlüsse. Vielen Dank hierfür. Folgende Studierende wurden ausgezeichnet:
- Héja Arslan (1. Staatsexamen Pharmazie)
- Finn Brüning und Jan Leevke Einfeldt (Ingeborg-Gross-Preis, 2. Staatsexamen Pharmazie)
- Niclas Wüstling (Bachelor Chemie)
- Elischka Schumacher (Bachelor Molecular Life Sciences)
- Pauline Schütt (Bachelor Nanowissenschaften)
- Keanu Dominic Sackmann (Bachelor Lebensmittelchemie)
- Thilo Wolfgang Baggendorf und Finn Lukas Höeg (Ingeborg-Gross-Preis, Master Chemie)
- Jule Alina Russow (Ingeborg-Gross-Preis, Master Molecular Life Sciences)
- Jule Marie Sauler (Ingeborg-Gross-Preis, Master Kosmetikwissenschaft)
- Annkatrin Limberg (Ingeborg-Gross-Preis, Master Lebensmittelchemie)
Die Preisgelder für die Ingeborg-Gross-Preise für den besten Studienabschluss betragen 1.000 €, die anderen Preisträger:innen erhalten 250 €.
Frau Dr. Alissa Drees wurde mit dem Ingeborg-Gross-Preis für die beste Promotion mit dem Titel „Selection of aptamers for proteins of Pseudomonas aeruginosa by just in time-selection and high-throughput sequencing–fluorescent ligand interaction profiling“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.500 € dotiert. Weiterhin werden die Dissertationen von Dr. Wolfgang Brehm, Dr. Enrico Caragliano, Dr. Marietta Kaspers, Dr. Janine-Denise Kopicki, Dr. Andreas Prester, Dr. Hannah Voß und Dr. Shin-Da Wu mit einem Preisgeld von je 500 € ausgezeichnet. (Thomas Behrens)
Laudatio Frau Dr. Alissa Drees
Während ihrer Zeit als Doktorandin in meiner Forschungsgruppe an der Universität Hamburg hat Frau Drees ihr Engagement und ihre Begabung sowohl auf dem Gebiet der lebensmittelchemischen wie auch biochemischen Forschung unter Beweis gestellt. Ihr Forschungsschwerpunkt während ihrer Doktorarbeit lag auf einem biochemischen Thema mit erheblicher medizinischer Relevanz, nämlich auf dem Gebiet der Aptamere. Sie war Teil des Fast-Track-Programms der Universität Hamburg (UHH) und wurde von Prof. Ignatova (Biochemie), Prof. Schumacher (Medizin, UKE, Hamburg) und mir selbst betreut, was den interdisziplinären Charakter ihrer Arbeit widerspiegelt.
Ein bemerkenswerter Aspekt der bisherigen akademischen Laufbahn von Frau Drees ist ihr junges Alter. Sie machte 2016 im Alter von fünfzehn Jahren ihr Abitur und hat sich seither kontinuierlich in ihren akademischen Bestrebungen hervorgetan. Derzeit ist sie wahrscheinlich immer noch die jüngste Lebensmittelchemikerin mit einem Master-Abschluss. Trotz ihres jungen Alters habe ich Frau Drees immer als vollwertiges Mitglied in meiner Arbeitsgruppe wahrgenommen. Ihr akademischer Werdegang spiegelt sich nicht nur in ihren beeindruckenden akademischen Leistungen wider, sondern auch in ihren außergewöhnlichen Leistungen als Doktorandin. In meinen fast zwei Jahrzehnten als Professor habe ich noch nie eine so hervorragende Studentin erlebt.
In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sich Frau Drees eingehend mit der Auswahl von Aptameren für Proteine und konzentrierte sich dabei auf medizinisch relevante Fragestellungen. Sie ging über konventionelle Selektionsstrategien hinaus, indem sie unabhängig nach einer disruptiven Alternative suchte. Ihre innovative Anpassung des HiTS-FLIP-Experiments (High-Throughput Sequencing-Fluorescent Ligand Interaction Profiling) für die Aptamer-Auswahl, einschließlich der erfolgreichen Modifizierung der Hard- und Software eines Next-Generation-Seuenzierungsautomaten, zeichnet unsere Forschungsgruppe nun als eine von nur zwei weltweit aus, die in der Lage sind, fluoreszenzbasierte Assays für die DNA-Aptamer-Auswahl nach der Sequenzierung automatisch durchzuführen. Frau Drees ist stets bestrebt, die ihren Ergebnissen zugrunde liegenden Prinzipien zu verstehen, indem sie vielfältige systematische Analysen durchführt. Sie hat bereits zwei wissenschaftliche Artikel auf diesem Gebiet als Erstautorin während ihrer Promotion veröffentlicht, weitere sind derzeit noch in Arbeit.
Die akademischen Leistungen und das wissenschaftliche Engagement von Frau Drees gehen über ihre Forschung hinaus. Sie hat aktiv an renommierten internationalen Tagungen teilgenommen, darunter die Lindauer Nobelpreisträgertagungen in den Jahren 2021 (interdisziplinär) und 2022 (Chemie). Außerdem wurde sie für die Teilnahme am Merck Innovation Cup im Jahr 2023 ausgewählt. Darüber hinaus hat Frau Drees ihre Forschungsergebnisse auf zahlreichen internationalen Konferenzen präsentiert und dabei hervorragendes Feedback, mehrere Posterpreise und Anfragen für Kooperationen von verschiedenen Universitäten erhalten. Aktuell ist Frau Drees als PostDoc in der sehr renommierten Arbeitsgruppe von Prof. Sir Shankar Balasubramanian, Universität Cambridge, tätig.
Alissa Drees ist eine außergewöhnliche Studentin, Wissenschaftlerin und Kollegin. Ihr unermüdliches Engagement für akademische Zwecke, gepaart mit ihrer Hilfsbereitschaft, schafft zweifellos die Voraussetzungen für eine bemerkenswerte Karriere. (Markus Fischer)