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Die Entwicklungslinien der Physikalischen Chemie in Hamburg
Molekularstrahlenforschung 1921-1933 |
Nanostrukturen 2010 |
Auf diesen Seiten sollen die Literatur der Hamburger physikalischen Chemie zusammengestellt werden. Dazu müssen zunächst die selbstständig-publizierenden Personen in ihrer jeweiligen organisatorischen Struktur dargelegt werden.
Der heutige Fachbereich Chemie der Universität ist aus dem Chemischen Staatsinstitut hervorgegangen, welches selbst bei der Gründung der Universität aus dem Chemischen Staatslaboratorium gebildet wurde. Letztes ist aus dem Chemischen Laboratorium des Akademischen Gymnasiums entstanden.
Die Historie kann in 6 große Schritte geteilt werden:
1613-1837 | Akademisches Gymnasium, mit Chemie nur als kleinem Teil der Naturwissenschaften |
1837-1883 | Akademisches Gymnasium mit dem Fach Chemie, geprägt von Karl Wiebel |
1878-1921 | Chemisches Staatslaboratorium, geprägt von Ferdinand Wibel und Max Dennstedt |
1919-1945 | Chemisches Staatsinstitut an der Universität Hamburg, bis zum Ende des 2. Weltkrieges, geprägt von Paul Rabe, Heinrich Remy und Heinrich Schlubach Otto Stern war Leiter des eigenständigen Institutes für Physikalische Chemie |
1945-1969 | Chemisches Staatsinstitut an der Universität Hamburg, mitgeprägt von Kurt Heyns und Heinrich Remy |
1969- | Fachbereich Chemie der Universität Hamburg, mitgeprägt von Kurt Heyns, Reinhard Nast, Hansjörg Sinn und Wolf Walter |
Zunächst war die Chemie noch kein eigenständiges Lehrfach, sondern nur Teil der Naturwissenschaften. Joachim Jungius, Professor für Physik und Logik von 1629–1657, beschäftigte sich mit der Atomistik und trug damit zur Begründung der Chemie als Naturwissenschaft bei. In seiner Dissertation "Doxoscopiae Physicae Minores" verwarf er die vier Elemente des Altertums (Feuer, Erde, Luft und Wasser) und die drei der Alchemie (Quecksilber, Schwefel, Salz) und definierte chemische Elemente als einheitliche, nicht weiter zerlegbare Stoffe. Damit widersprach er auch der Idee der Alchemisten, Gold durch Umwandlung anderer Metalle zu gewinnen.
Mit der Berufung von Karl Wiebel wurde dann die Chemie ein eigenständiges Fach. Er hat nun auch ein chemisches Laboratorium aufgebaut, dass zunehmend neue Aufgaben bekam. 1878 wurde dieses Laboratorium des Akademischen Gymnasiums in das eigenständige Chemische Staatslaboratorium überführt. Das Gymnasium selbst wurde dann wenig später aufgelöst.
In den Anfangsphasen waren die Chemiker 'Allrounder', die sich um alle Gebiete der Chemie kümmerten. Dabei stand nicht die freie Forschung im Vordergrund ihrer Tätigkeit, sondern die Auftragsanalysen für die Stadtbehörden und Gerichte.
1920 wurde die physikalische Chemie innerhalb des Chemischen Staatsinstituts gegründet mit Max Volmer als a.o. Professor für Physikalische Chemie (von 1920 bis 1922). Sein Nachfolger Otto Stern entwickelt die physikalische Chemie inhaltlich und organisatorisch. Es wurde ein Institut für Physikalische Chemie gegründet, dass organisatorisch zum Fach Chemie gehört, räumlich aber im Physikalische Staatsinstitut untergebracht war. Er konnte ebenfalls berühmte Assistenten einstellen: Immanuel Estermann, Otto Robert Frisch, Robert Schnurmann und Friedrich Knauer. Diese Phase war durch viele bahnbrechende Erfolge gekennzeichnet und Otto Stern bekam für seine Arbeiten, die er in Hamburg durchgeführt hat, 1943 den Nobelpreis für Physik. 1933 stoppte die Machtergreifung der Nationalsozialisten diese Forschungsarbeiten. Stern, Estermann, Frisch und Schnurmann wurden vertrieben.
Verbunden mit dem Institut für Physikalische Chemie sind heute:
- CAN - Center for Applied Nanotechnology
- INCH - Interdisziplinären Nanowissenschafts-Centrum Hamburg
- Eduard Job-Stiftung
Die Literaturzitate sind recherchiert, normiert und validiert. Es gibt also eine einheitliche Schreibweise der Journale und der Autoren. Im Orginal abgekürzte Vornamen werden - soweit bekannt - vervollständigt. Korrekturen und Ergänzung senden Sie bitte an V. Vill.(Publikationen"AT"chemie.uni-hamburg.de)