Organische Synthesechemie / Medizinische Chemie
Organische Chemie ist die Teildisziplin der Chemie, die sich mit den Strukturen, Eigenschaften und Reaktionen kohlenstoffhaltiger Verbindungen beschäftigt. Ein zentrales Ziel von Forschungsprojekten besteht darin, neue Verbindungen mit neuen Eigenschaften herzustellen, diese zu evaluieren und schließlich schrittweise zu optimieren, bis ein maßgeschneidertes Eigenschaftsprofil erhalten wird. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen häufig neue Synthesemethoden entwickelt werden. Subdisziplinen innerhalb der Organischen Chemie lassen sich beispielsweise nach den jeweiligen Anwendungsfeldern in Naturstoffforschung, Wirkstoffdesign, Materialforschung, Katalyse, organische Analytik etc. weiter auffächern.
Das Institut für Organische Chemie der Universität Hamburg blickt auf eine lange und wirkungsvolle Tradition auf dem Gebiet der Kohlenhydrat- und Naturstoffforschung zurück, die bis in die heutige Zeit hineinreicht. Eingebettet in verschiedene Aktivitäten am Standort, konzentriert sich die aktuelle Forschung in der Organischen Chemie auf verschiedene neue Ansätze zur antiinfektiven Therapie. Im Zentrum stehen dabei antivirale Nucleotid-Analoga und die Entwicklung innovativer und effektiver, lipophiler Prodrug-Konzepte, das Design neuer Enzym-Inhibitoren sowie die Synthese und Evaluierung neuartiger Antibiotika-Klassen auf Basis von Naturstoffen. Das eingesetzte Methodenspektrum reicht von moderner Synthesechemie über Methoden zur Untersuchung der biologischen Aktivität bis hin zur Evaluierung molekularer Wirkmechanismen mit state-of-the-art-NMR-Techniken und anderen Analyseverfahren.
Diese Arbeiten zur Infektionsforschung werden komplementiert durch Forschungsprojekte zur Entwicklung neuer Synthesemethoden mit Schwerpunkten im Bereich asymmetrischer Übergangsmetall-Katalyse, Organophosphat-Chemie, der Photochemie und der Photoredox-Katalyse. Das Ziel dieser Arbeiten besteht darin, potentielle Wirkstoffe und Substrukturen biologisch aktiver Verbindungen mittels neuartiger Synthesemethoden effizient (z.T. kaskadenartig) aufzubauen, und dadurch den Zugang zu bestimmten Verbindungsklassen zu vereinfachen oder überhaupt erst zu ermöglichen.
Foto: Ralph Holl
- Inhibitoren der Lipid A-Biosynthese als Antibiotika
- Struktur-Wirkungsbeziehungen von LpxC-Inhibitoren
- Inhibitoren Zn2+-anhängiger Enzyme (LpxC, HDACs, MMPs)
- Stereoselektive Synthese
- Synthese von C-Glycosiden
Foto: Dr. Thomas Lemcke
- Antifouling
- Oberflächen und Kontaktbiozide
- Chemische Modelierung von Biofilmen
- Tumor-Targeting
- Chelatoren für MRT, PET und SPECT
Foto: Chris Meier
- Nucleosid/Nukleotid-Chemie
- Pronukleotid-Entwicklung
- Antisense-Oligonukleotid-Chemie
- stereoselective Synthese von karbozyklischen Nukleosid-Analoga
- Molekulare Grundlagen der Induktion von chemischer Karzinogese (Synthese von Arylamin-modifizierten Oligonukleotiden)
- Synthese von Zucker-Nukleotid-Pyrophosphaten
- Organische Synthese auf Basis von Solid-Support
Foto: Volkmar Vill
- Nanostrukturierte Mesophasen
- Bikontinuierliche kubische Phasen
- Cholesterische und blaue Phasen
- Synthese und Charakterisierung von Glycolipden
- Selbstorganisation
- Biomembrane
- lyotrope Flüssigkristalle
- kosmetische Anwendungen