Prof. em. Dr. Jobst B. Mielck ist von uns gegangenAls Professor mit der Fliege bleibt er uns in Erinnerung
25. November 2024, von Hans-Jürgen Duchstein

Foto: privat
Sehr überraschend haben wir im Institut für Pharmazie vom Tod unseres letzten Emeritus´ erfahren. Der Grandseigneur der Hamburger Pharmazeutischen Technologie, der Mann mit der Fliege, ist am 3. November 2024 an seinem 86. Geburtstag verstorben.
Er war Apotheker und Hochschullehrer mit Leib und Seele und hat als typischer Hamburger 30 Jahre die Geschicke der Pharmazie in der Hansestadt geprägt. Und dies in sehr vielen Funktionen, wie Direktor des Instituts für Pharmazie, Studiendekan für den Bereich Pharmazie, Ehrenamt bei der Stiftung Weltweite Wissenschaft mit der Leitung des Gästehauses der Universität Hamburg, Mitglied der Joachim-Jungius- Gesellschaft der Wissenschaften und Mitglied der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft Landesgruppe Hamburg. Schließlich mündeten seine Aktivitäten in der Verleihung der Verdienstmedaille der Universität Hamburg in Silber.
Als Hochschullehrer war er dem pharmazeutischen Nachwuchs ein zugewandter und wohlwollender Begleiter, als Kollege eine verlässliche und integrative Persönlichkeit, die immer die Pharmazie als Ganzes im Blick hatte.
Auf dem Feld der Forschung trieben ihn die Fragen um: Was passiert zwischen den Bestandteilen eines Pulvers, was zwischen einem Pulver und den Stempeln der Tablettiermaschine? Wie kann man die Physik des Tablettierungsprozesses und seine Parameter beschreiben? Wie verhalten sich Pulver während der Kompression? Und er gilt als Vorreiter der Entwicklung der „Minitablette“. Für die Antworten, die er mit seinen Doktoranden in zahlreichen Publikationen niederlegte, wurde er 1984 mit der Silbernen Ehrennadel der Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrens-technik ausgezeichnet.
Die Mitarbeiter des Instituts für Pharmazie haben in Professor Mielck einen hoch geschätzten und liebenswerten Kollegen verloren. Zu dem großen Verlust möchte die Universität Hamburg mit dem Fachbereich Chemie und dem Institut für Pharmazie seiner Familie und allen, die ihn begleitet und unterstützt haben, ihr tief empfundenes Mitgefühl aussprechen.
Wir werden den Mann mit der Fliege und passionierten Segler stets in dankbarer Erinnerung behalten und ihn nie vergessen.
Und wie sagt es Theodor Fontane:
„Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken“.
Wir werden erst weinen und dann sicher lächeln, wenn wir an unseren Professor Jobst B. Mielck denken.