Wir nehmen Abschied von Dr. Albrecht Sakmann
29. Juli 2025, von Claudia S. Leopold

Foto: Nina Schober
Tschüss, Saki!
Wir nehmen Abschied von Dr. Albrecht Sakmann
Am 21.7.25 verstarb Dr. Albrecht Sakmann im Alter von nur 69 Jahren. Diese Nachricht erschütterte uns sehr, da uns nicht bekannt war, wie schwer krank er insbesondere in den letzten Monaten war. 35 Jahre war er in der Abteilung Pharmazeutische Technologie als Akademischer Rat tätig, bevor er im Jahr 2020 in den vorzeitigen Ruhestand ging. Danach unterstützte er uns noch im Rahmen von Lehraufträgen bei den Vorlesungen.
Von 1975 bis 1978 studierte Albrecht Sakmann Pharmazie an der Universität Tübingen. Nach der Approbation als Apotheker im Jahr 1979 begann er eine Promotion am Institut für Pharmazeutische Chemie der Universität Tübingen mit dem Thema „Quantitative Bestimmung ätherischer Öle in Salben“, die er 1982 erfolgreich abschloss. Es folgte zunächst ein 15-monatiger Dienst als Stabsapotheker im Sanitätsregiment 75, Stuttgart. Anschließend war Albrecht Sakmann fast 1,5 Jahre in der Pharmazeutischen Industrie (Rottendorf Pharma) als stellvertretender Kontrollleiter tätig und beschäftigte sich im Rahmen dieser Aufgabe mehr und mehr auch mit pharmazeutisch-technologischen Fragestellungen.
Im Jahr 1985 begann Albrecht Sakmann schließlich seine Tätigkeit als Akademischer Rat in der Abteilung Pharmazeutische Technologie am Institut für Pharmazie, zuerst unter Leitung von Prof. Jobst B. Mielck († 2024), ab 2005 dann unter meiner Leitung. Bis zur Nachbesetzung dieser Leitungsposition (von 2004 bis 2005) übernahm Albrecht Sakmann für über ein Jahr kommissarisch die Leitung der Abteilung.
Im Jahr 1993 erhielt er die Anerkennung als „Fachapotheker für Pharmazeutische Technologie“ im Rahmen der damals gültigen Übergangsregelung. Nach Anerkennung der Abteilung Pharmazeutische Technologie als Weiterbildungsstätte erhielt er auch die Weiterbildungsermächtigung für das Fachgebiet „Pharmazeutische Technologie“, das später erweitert wurde zu „Pharmazeutische Analytik und Technologie“. Viele der DoktorandInnen wurden von ihm in ihrer Weiterbildungsphase betreut.
Das technologische Interesse von Albrecht Sakmann galt den homöopathischen Arzneiformen. In der Deutschen Apothekerzeitung veröffentlichte er einige Beiträge zu diesem Thema. Von 2006 bis 2013 war er Mitglied der Homöopathischen Arzneibuch (HAB)-Kommission, zunächst als stellvertretendes Mitglied, ab 2007 dann als ordentliches Mitglied, und stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses „Herstellungsregeln“.
Im Jahr 2004 übernahm er als Mitglied des Vorstandes der Landesgruppe Hamburg der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) die Aufgabe des Schriftführers und von 2014 bis 2018 die Funktion des 1. Vorsitzenden. In dieser Zeit hat er viele Fortbildungsveranstaltungen mitorganisiert und moderiert. Kurz vor seinem Ruhestand im Jahr 2020 wurde er für seine Verdienste um die Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt.
Von 2008 bis 2017 war Albrecht Sakmann Mitglied des Herausgeberbeirats des Apothekenmagazins und hat auf dessen Aktueller Seite monatlich Beiträge zu neuen Entwicklungen in der Pharmazeutischen Technologie verfasst. Abgesehen von diesen Beiträgen war er Koautor von vielen Publikationen insbesondere zum Thema Tablettierung im Rahmen der Mitbetreuung von Doktoranden.
Privat war Albrecht Sakmann mit viel Engagement in der Kommunalpolitik tätig, seit 2004 als Mitglied der Gemeindevertretung seines Heimatortes Dassendorf, seit 2013 als CDU-Fraktionsvorsitzender seiner Gemeinde, und von 2013 bis 2018 sowie von 2023 bis Anfang 2025 als 1. stellvertretender Bürgermeister.
Albrecht Sakmann hat sich immer sehr für die Belange des Instituts und der MitarbeiterInnen interessiert und sich konstruktiv eingebracht. Er wurde menschlich und fachlich sehr geschätzt, und hinterlässt überall seine Spuren. Ich habe ihn in den 15 Jahren, die ich mit ihm zusammengearbeitet habe, als einen verlässlichen und loyalen Mitarbeiter schätzen gelernt. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine freundschaftliche Beziehung, die mir viel bedeutet hat.
Tschüss, Saki! Wir werden Dich vermissen!