Sonderforschungsbereich 1328 „Adenine Nucleotides in Immunity and Inflammation“ bewilligt
22. Mai 2018

Foto: UHH/FB Chemie/Meier
Der SFB 1328 erforscht die Rolle von Signalmolekülen bei entzündlichen Erkrankungen und Immunantworten. Der Sonderforschungsbereich wird mit 11,4 Millionen Euro gefördert. Millionen Menschen in Deutschland leiden an entzündlichen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose oder Morbus Crohn.
Viele dieser Krankheiten sind bis heute nicht heilbar – und auch ihre Entstehung ist oftmals nicht abschließend geklärt. Ein neuer Sonderforschungsbereich an der Universität Hamburg wird zukünftig die molekularen und zellulären Prozesse bei der Entstehung von Entzündungen und bei der Auslösung von Immunreaktionen untersuchen. Ziel ist es, die Rolle von Signalmolekülen – den sogenannten Adeninnukleotiden – bei den Entzündungsvorgängen zu erforschen.
Adeninnukleotide beeinflussen vielfältige Prozesse in Zellen: Zum Beispiel speichert Adenosintriphosphat (ATP) Energie und reguliert energieliefernde Prozesse; Nicotinamid-Adenin-Dinucleotid (NAD) ist von zentraler Bedeutung für den Stoffwechsel. „Adeninnukleotide kommen sowohl innerhalb von Zellen als auch außerhalb von Zellen vor. Allerdings sind noch sehr viele intra- und extrazelluläre Funktionen der Adeninnukleotide unbekannt. Auch ist noch unklar, welchen regulatorischen Einfluss sie auf die Entzündungsvorgänge im Körper haben“, sagt Prof. Dr. Chris Meier aus dem Fachbereich Chemie und Co-Sprecher des SFB 1328. „Der Sonderforschungsbereich ist für uns eine einzigartige Möglichkeit, diese grundlegenden Prozesse zu erforschen und aufbauend darauf neue Diagnose- und möglicherweise Therapiemethoden zu entwickeln.“
Im SFB 1328 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachbereiche Chemie (Prof. Chris Meier, Prof. Henning Tidow) und Biologie der Universität Hamburg zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Medizinischen Fakultät sowie unter Beteiligung der Universitäten Göttingen, Bonn und München. „Die Kooperation zwischen den verschiedenen Disziplinen und Fachbereichen ermöglicht uns, naturwissenschaftliche und klinische Grundlagenforschung eng zu verzahnen und Antworten auf komplexe molekulare Fragestellungen zu geben“, sagt Prof. Dr. Meier. „Durch die starke interdisziplinäre Ausrichtung stehen vielfältigste Methoden aus der Biochemie, Zellbiologie, Chemie, Bioinformatik und Strukturbiologie zu Verfügung.“
Sonderforschungsbereiche werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtet und sind für maximal drei Förderperioden auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegt. Der SFB 1328 wird zunächst für vier Jahre mit insgesamt 11,4 Millionen Euro gefördert und steht unter Federführung des Wissenschaftlers Prof. Dr. Dr. Andreas H. Guse vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.