Kriterien zum Erwerb eines Leistungsnachweises durch schriftliche Hausarbeit
Eine erfolgreiche Teilnahme wird bescheinigt, wenn die schriftliche Hausarbeit die folgenden Kriterien erfüllt:
- Eine präzise wissenschaftliche Fragestellung wurde formuliert.
- Die Begrenzung auf den thematischen Schwerpunkt wurde begründet.
- Die Relevanz der Fragestellung unter Berücksichtigung gesundheitswissenschaftlicher und individueller Implikationen wurde aufgezeigt.
- Mittels systematischer Literaturrecherche wurde die relevante, internationale wissenschaftliche Literatur (Primärquellen, d.h. Publikationen von wissenschaftlichen Studien oder Theorien) identifiziert und ausgewählt.
- Die Literaturrecherche-Strategie wurde dezidiert darlegt (herangezogene Datenbanken, Internetressourcen, andere Quellen).
- Die relevante Literatur wurde korrekt analysiert, kritisch bewertet und interpretiert.
- Die Sachverhalte wurden korrekt dargestellt.
- Die themenspezifische Terminologie (epidemiologisch, gesundheitswissenschaftlich-medizinisch, pflegerisch oder soziologisch) wurde sachgerecht benutzt.
- Die Ergebnisse wurden kritisch diskutiert, Widersprüche bzw. kontroverse Gesichtspunkte der Thematik wurden herausgearbeitet.
- Zukünftiger Forschungsbedarf, offene Fragen und Sachverhalte, die sich derzeit der eindeutigen Beurteilung entziehen, wurden aufgezeigt und diskutiert.
- Kritisch-reflexive Schlussfolgerungen wurden formuliert (z.B. individuelle und gesundheitspolitische Perspektive der Problematik, ggf. gesundheitsökonomische Erwägungen).
Folgende formelle Kriterien müssen erfüllt sein:
- Die schriftliche Hausarbeit muss grammatikalisch und orthographisch korrekt sein.
- Der wissenschaftliche Schriftstil muss gewahrt sein. Die Ich-Erzählform ist nicht angemessen.
- Der Umfang der Arbeit soll ca. 20 Seiten betragen.
- Die Arbeit muss ein Deckblatt, eine Gliederung samt Seitenzahlen, eine Zusammenfassung, eine Einleitung, einen Haupt- und Schlussteil sowie ein Literaturverzeichnis beinhalten, ggf. ein Abkürzungsverzeichnis, ein Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen, einen Anhang.
- Die Seiten sollen nummeriert sein; die Nummerierungen sollen den in der Gliederung angegebenen Seitenzahlen entsprechen.
- Die verwendeten Referenzen müssen einheitlich und vollständig zitiert sein.
- Das Literaturverzeichnis muss einer Systematik folgen (entweder alphabetisch oder chronologisch in der Folge der im Text benannten Referenzen).
Beispiele für eine korrekte Zitierweise:
Artikel in einer Zeitschrift: Campbell AJ, Borrie MJ, Spears GF et al. (1990):
Circumstances and consequences of falls experienced by a community population
70 years and over during a prospective study. Age Ageing 19: 136- 141
Aufsatz in einem Buch: Bucher HC (2000): Kritische Bewertung von Screening
und Diagnostik. In: Kunz R, Ollenschläger G, Raspe H et al. (Hrsg.):
Lehrbuch Evidenzbasierte Medizin in Klinik und Praxis. Köln: Deutscher
Ärzte-Verlag
Internet-Referenz: General Medical Council (1999): Seeking patients' consent:
the ethical considerations, http://www.gmc-uk.org , Zugriff am 1.9.2003
Anmerkung zur Erstellung von schriftlichen Arbeiten:
Aus aktuellem Anlass der medialen Diskussion um Plagiate bei Promotionsarbeiten möchte ich ebenfalls noch einmal auf das korrekte Zitieren von Fremdtexten und Quellen hinweisen.
Texte die wörtlich übernommen werden, müssen in „Anführungszeichen“ gesetzt werden. Ein Austausch nur weniger Textbestandteile mit oder ohne (geringe) Sinnveränderung bedeutet nicht, dass Texte aus diesen Quellen nicht übernommen wurden!
Alle Quellen sind vollständig und korrekt anzugeben. Das gilt auch für Texte aus Lehrbüchern zur Anatomie, Physiologie o.ä.
Abschreiben ohne Quellenangaben hat schwerwiegende Konsequenzen bis zur Aberkennung der Studienabschlüsse.
Prof. Dr. Ingrid Mühlhauser
Studienkoordinatorin für die Fachwissenschaft Gesundheit / 04.07.2011