Dr. Johanna Huchting erhält den Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis
30. November 2017

Foto: Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung/UHH
Die Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung hat am 27.11.2017 gemeinsam mit der Edmund Siemers-Stiftung den diesjährigen Kurt-Hartwig-Siemers-Wissenschaftspreis an die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Johanna Huchting aus der Organischen Chemie der Universität Hamburg verliehen.
Der mit 30.000 EUR dotierte Preis zeichnet eine über die Dissertation hinausgehende, herausragende wissenschaftliche Leistung aus.
Huchting beschäftigte sich mit einem Wirkstoff gegen virale Infektionskrankheiten, der als favipiravir oder auch T-705 bekannt ist. Ihre bahnbrechenden Ergebnisse zeigten eine chemische Instabilität auf, von der bis dato nicht berichtet worden war. Mit ihren Experimenten wies Huchting nach, dass bereits eine wässrige Umgebung dafür ausreicht, dass die wirksame Form des Moleküls zerbricht. Für die chemischen Synthesen bedeutet diese Instabilität große, aber überwindbare Hindernisse. „Hingegen für die biochemischen Untersuchungen, deren Interpretation und die medizinische Wirkung von favipiravir werfen diese Erkenntnisse wesentliche Fragen auf“, so Huchting. „Schließlich ist eine wässrige Umgebung eine entscheidende Lebensgrundlage für Zellen.“
Mit einem gleichartigen aber stabilen Molekül gelang es ihr anschließend, bedeutende Bausteine für die weiteren Untersuchungen des Wirkstoffs zu liefern. Ihr Ziel ist es, zu der Entwicklung eines antiviralen Medikaments beizutragen, mit dem verschiedene, lebensbedrohliche Krankheiten behandelt werden können. Dazu möchte sie nun fundamentale Fragen zum Wirkmechanismus von favipiravir-ähnlichen Stoffen detailliert untersuchen und hofft, darin eine neue Strategie für die Entwicklung hochwirksamer Medikamente zu entdecken.
Die Fördermittel für das Projekt erhält Huchting seit 2015 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.