Forschung
Die Forschungsschwerpunkte des Institutes liegen im Bereich der Arzneistoffforschung und überlappen stark mit den an der Universität und im Fachbereich Chemie vorhandenen Forschungsschwerpunkten. Das Institut für Pharmazie bildet ein natürliches Bindeglied zwischen medizinisch/biologischen Fragestellungen und den molekular orientierten Wissenschaften. Es schlägt damit die Brücke aus dem Fachbereich Chemie zur Medizin (UKE) und der Biologie sowie außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Heinrich-Pette-Institut oder dem Forschungszentrum Borstel.
Wirkstoffforschung
Hier reichen die Interessen von der rationalen computergestützten Entwicklung (AG Lemcke) über die Naturstoffsynthese mariner Antiinfektiva (AG Schützenmeister) bis zur Entwicklung neuer antibakterieller Oberflächen (AG Maison). Komplementiert werden diese chemischen Arbeiten von der Mikrobiologie (AG Heisig), die insbesondere an Resistenzmechanismen gängiger Mikroorganismen arbeitet und von der Klinischen Pharmazie (AG Wicha), die individualisierte Therapiekonzepte für spezielle Patientenpopulationen mittels Pharmakometrie und Therapeutischem Drug Monitoring insbesondere im Zusammenhang mit Antiinfektiva untersucht. Der letztgenannte Punkt wird durch eine enge Kooperation mit der Krankenhausapotheke der Universitätsklinik Eppendorf unterstützt.
Die Arbeiten am Institut adressieren damit hochaktuelle Problemstellungen im Bereich der Infektionsforschung: Auffindung neuer Antiinfektiva, Klinische Hygiene und Arzneimittelmanagement im Zusammenhang mit resistenten Keimen. Lokale Kooperationen im Bereich der Infektionsforschung existieren mit Arbeitsgruppen der anderen Institute am Fachbereich Chemie sowie mit Arbeitsgruppen am UKE, des Fachbereiches Biologie, des Forschungszentrums Borstel sowie des HPI.
Die Mitarbeiter des Institutes für Klinische Pharmakologie und Toxikologie (AG Oetjen) erforschen Pathomechanismen kardiovaskulärer Erkrankungen. Besondere Schwerpunkte bilden die Bedeutung des NO-Stoffwechsels für die Entwicklung von kardiovaskulären Erkrankungen sowie die Entstehung des Diabetes mellitus und seiner Komplikationen.
Material- und Nanochemie
Arbeiten im Bereich von Funktionsmaterialien werden in der AG Leopold durchgeführt. Hier geht es hauptsächlich um die Formulierung von Wirkstoffen und die Modulierung von deren Freisetzung z.B. durch polymere Überzugsmaterialien. Des Weiteren arbeitet die AG Maison an maßgeschneiderten Metallen und Kunststoffen für Implantate und die klinische Hygiene. Die Forschung beider Gruppen in diesem Bereich ist stark anwendungsorientiert, und es existieren intensive Kooperationsprojekte mit Industrieunternehmen, aber auch anderen Institutionen wie dem HZG (insbes. Magnesiumimplantate). Daneben gibt es ein großes Interesse an analytischen Fragestellungen an Materialoberflächen und Nanopartikeln ( AGs Leopold und Maison).