Analyse der Hauttopographie
Die Hauttopographie
Die Hautoberfläche ist ein polygonales Relief mit Furchen und Falten sowie wellenartigen Strukturen, welche die dreidimensionale Organisation von Epidermis, Dermis und Subkutis repräsentiert. Das Relief ist dabei abhängig von morphologischen Charakteristika wie z.B. der Dicke des Stratum corneum, dem Kollagengehalt in der Dermis oder der Größe und Form der Fettzellen im Unterhautfettgewebe.Grundsätzlich unterschieden werden muss, neben der Einteilung in Mikro- und Makrorelief, zwischen dem ursprünglichen Mikrorelief und dem durch Alterung veränderten Relief. Das ursprüngliche Mikrorelief besteht aus gut sichtbaren primären Linien, die Dreiecke oder Parallelogramme formen und zwischen 20 und 100 µm tief sind, sekundären Linien mit einer Tiefe von 5 - 40 µm, die Diagonalen zu den primären Linien bilden, und den tertiären und quartären Linien, mit einer Tiefe von 0,5 bzw. 0,05 µm, die mit bloßen Auge nicht sichtbar sind. Die tertiären Linien korrespondieren mit den Kanten der Korneozyten, während die quartären Linien mit dem Relief der einzelnen Korneozyten korrespondieren.Durch Alterung verändert sich das Mikrorelief. Einige Linien werden ausgeprägter und langfristig zu Falten unterschiedlicher Tiefe, andere Linien verflachen und verschwinden schließlich ganz. Bedingt durch das Fehlen einer klaren Definition, werden Falten allgemein eingeteilt in kleine, sehr feine Fältchen, die bei Querspannung verschwinden, und ausgeprägte Falten, die auch bei Querspannung sichtbar bleiben.
Das Streifenprojektionsverfahren (PRIMOS®)
Ein aktuelles Verfahren zur Vermessung der Hauttopographie, das ohne Replikate auskommt, ist das Streifenprojektionsverfahren (Fringe Projection Method). Bei diesem wird mittels digitaler Lichttechnik ein gleichmäßiges Streifenmuster in einem definierten Einfallswinkel auf die Haut projiziert. Durch die Analyse der Verzerrungen des Streifenmusters sind anschließend Aussagen zu den dreidimensionalen Strukturen des untersuchten Objekts möglich.Das Verfahren erlaubt die Berechnung verschiedener Parameter wie z.B. der prozentualen Ausdehnung eines Falten-Areals, die durchschnittliche Faltentiefe, die durchschnittliche maximale Faltentiefe, die maximale Faltentiefe oder das Volumen aller Falten. Zusätzlich ist die Berechnung von ISO-Rauigkeitsparametern wie maximale Rautiefe (Rt), mittlere Rautiefe (Rz) oder mittlere Rauheit (Ra) möglich.
Praxisrelevanz
Die Hauttopographie ist von großer Bedeutung für die optische Wahrnehmung und kann darüber hinaus auch Auskunft über den funktionellen Status der Haut, z.B. bei Altershaut oder atopischer Dermatitis geben. Die objektive Untersuchung der Hauttopographie hat deshalb nicht nur große Bedeutung bei die Evaluation dermatokosmetischer Anti-aging-Wirkstoffe und -Formulierungen, sondern ist auch wichtig für die Beurteilung von Hautzuständen sowie beim Therapiemonitoring.