Bestimmung der mechanischen Hauteigenschaften
Die mechanischen Eigenschaften der Haut
Aufgrund ihrer komplexen Zusammensetzung aus elastischen Feststoffen und viskosen Flüssigkeiten sind die mechanischen Eigenschaften der Haut nicht ausschließlich elastisch oder viskos, sonder viskoelastisch. Typisch für viskoelastische Materialien sind nichtlineare Verformungseigenschaften bei Belastung. Außerdem ist die Verformung abhängig von der Dauer der Belastung und geht meistens mit einem Kriechphänomen einher.
Die Cutometrie
Das gängigste Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Hauteigenschaften ist die Cutometrie. Dieses Verfahren arbeitet nach dem Suktionsverfahren, bei dem ein Unterdruck in der Messsonde dazu führt, dass die Haut des Untersuchungsareals in die Sonde eindringt. Die Tiefe des Eindringens wird mittels eines kontaktfreien, optischen Messverfahrens bestimmt, das aus einer Infrarot-Lichtquelle, einem entsprechenden Empfänger und zwei sich gegenüber liegenden Prismen besteht, die das Licht vom Sender zum Empfänger projizieren. Die Menge des vom Sensors empfangenen Lichts ist abhängig von der Penetrationstiefe der Haut in die Sonde. Das System stellt die Verformung der Haut als zeitliche Funktion dar und berechnet verschiedene Parameter zur Dehnbarkeit, Elastizität, Viskoelastizität und Hautermüdung.
Praxisrelevanz
Eine der wichtigsten Aufgaben der Haut ist der Schutz vor mechanischen Einflüssen. Um dies zu gewährleisten, muss die Haut elastisch sein. Ist sie es nicht, z.B. alters- oder krankheitsbedingt, kann es in erhöhtem Maße zu Traumata, Risswunden oder Ekchymosen kommen. Die Messung der mechanischen Eigenschaften der Haut ist deshalb von großer Bedeutung beim Therapiemonitoring von Erkrankungen mit Einfluss auf die Hautelastizität sowie bei der Wirksamkeitsbeurteilung von Anti-aging-Wirkstoffen und -formulierungen.