MEssung der Stratum-corneum-Hydratation
Die Stratum-corneum-Hydratation
Der Wasseranteil im Stratum corneum ist entscheidend dafür verantwortlich ob das Erscheinungsbild der Haut eher gleichmäßig, weich und elastisch ist oder rau, rissig und schuppig ist. Gleichzeitig ist der Wasseranteil bedeutend für die Hautbarriere, da das Wasser das Eindringen von hydrophoben Stoffen in die Haut erschwert.
‚Trockene Haut’ ist ein weit verbreitetes Problem, für das es jedoch bis heute keine klare Definition gibt und das zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Betroffenen führen kann. Trockene Haut schuppt, sieht häufig unschön aus, führt zu Juckreiz und kann allgemein die Lebensqualität negativ beeinflussen. Als Ursache trockener Haut wird eine Störung der epidermalen Differenzierung angenommen, welche zu einem verminderten Gehalt interzellulärer Lipide und Feuchhaltefaktoren im Stratum corneum führt. Gleichzeitig gilt eine ausreichende Hydratation als essentielle Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der physiologischen Struktur und Funktion des Stratum corneum.
Die Corneometrie
Das gängigste Verfahren zur Bestimmung der Stratum-corneum-Hydratation beruht auf der Messung der elektrischen Kapazität der Haut. Grundlage dieser Methode ist die lineare Abhängigkeit der elektrischen Eigenschaften der Epidermis von ihrem Wassergehalt. Die trockene Hornschicht ist ein dielektrisches, also nur schwach oder gar nicht elektrisch leitendes Medium. Bei Kontakt mit Wasser ändern sich die dielektrischen Eigenschaften der Haut: je höher der Wassergehalt in der Epidermis ist, desto höher ist auch die elektrische Leitfähigkeit bzw. die Kapazität.
Bei der kapazitiven Messung fließt kein Strom durch die Haut. Stattdessen wird mittels eines Kondensators ein elektrisches Feld aufgebaut, dessen Form und Tiefe abhängig ist von der Dielektrizität der Haut. Da bei diesem Verfahren kein direkter Kontakt zwischen den Elektroden und der Haut besteht, entsteht auch kein galvanischer Stromfluss.Der Kondensator besteht aus metallischen Leiterbahnen auf dem Sondenkopf, die von der Haut durch eine Glasschicht getrennt sind, damit kein Strom durch das Messobjekt fließt. Während auf der einen Metallbahn eine negative Ladung aufgebaut wird, wird auf der anderen eine positive Ladung erzeugt, so dass sich zwischen den Bahnen ein elektrisches Feld mit wechselseitiger Anziehungskraft aufbaut. Während der Messung wird die oberste Hautschicht von einem elektrisches Streufeld durchdrungen, dessen Eigenschaften abhängig sind vom Wassergehalt.
Praxisrelevanz
Die in-vivo-Messung der Stratum-corneum-Hydratation ist ein bedeutender Faktor für die Beschreibung normaler und pathologischer Zustände z.B. bei aktinisch gealterter Haut oder Hautirritationen. Da der Grad der Hydratation ein wichtiger Faktor bei der Beurteilung der Wirksamkeit von Kosmetika ist, ist dieser Parameter auch von großer Bedeutung für die Kosmetikforschung