Chemisches Untersuchungsamt Altona
Das Chemische Untersuchungamt Altona (1893-1938)
Das Chemische Untersuchungsamt Altona wurde als Reaktion auf die Cholera-Epidemie 1893 durch den Regierungspräsidenten in Schleswig beschlossen und nahm 1896 seine Arbeit auf. Durch das Groß-Hamburg-Gesetz wurde es zum 31.3.1938 aufgelöst.
Unterschiedliche Namen finden sich in der Literatur:
- Chemisches Untersuchungsamt der Stadt Altona
- Chemisches Untersuchungsamt Gasstraße
- Chemische Untersuchungsanstalt für Lebensmittelchemie und Gerichtliche Chemie in Altona
Zu den Aufgaben zählte die Lebensmittelkontrolle, die Auslandsfleich- und Weinkontrolle sowie die Untersuchungen und Begutachtungen für die Gerichtsbehörden, z.B. für Giftmorde, Sittlichkeitsverbrechen, Urkundenfälschungen.
Bei den Lebensmittelkontrollen hatten die Fischereierzeugnisse ein besonderes Gewicht.
Ab 1924 war die Einrichtung zuständig für die Stadtkreise Altona und Wandsbek,
die Landkreise Helgoland, Steinburg, Pinneberg, Stormarn,
und das Herzogtum Lauenburg [Abschlußbericht A. Behre, 1937].
Bis 1926 war es in Gaswerk in der Gasstraße untergebracht, danach in der Flottbeker Chaussee 9.
Die Leiter des Untersuchungsamtes waren:
1896-1916 | Prof. Adolf Reinsch (ab 1893 beauftragt mit der Kontrolle des Altonaer Leitungswasser) |
1916-1919 | Dr. Friedrich Bolm (in Stellvertretung) |
1919-1924 | Prof. Dr. Albert Gronover |
1924-1938 | Prof. Dr. Alfred Behre |
Weitere wissenschaftliche Mitarbeiter waren:
- Dr. Gaede (Praktikant)
- Dr. Seeler (Praktikant)
- Dr. M. Jahr (bis 1938?, milchwirtschaftlicher Chemiker
- Dr. Meyn (bis 1938?, Stadtchemiker)
- Dr. Georg Pomme (später Chemiker bei Koppers, Essen, 1914 im Krieg gefallen
- Dr. Paul Reich (1914 im Krieg gefallen)
- Schumann (Praktikant)
- Dr. Georg Johannes Ulex (bis 1938, 1. Stadtchemiker und stellvertretender Direktor)
- Dr. Hermann Werner (bis 1938, Stadtchemiker, später Untersuchungsamt im Chemischen Staatslaboratorium Hamburg)
Von Emil Puls stammt das Bild Chemisches Untersuchungsamt Gasstraße.
Diese Darstellung ist im Entwicklungstatium. Korrekturen und Ergänzung senden Sie bitte an V. Vill.(Publikationen"AT"chemie.uni-hamburg.de)