Exzellenzcluster im Fachbereich Chemie
Nanowissenschaften
Die Synthese, Analytik und Anwendung von Nanomaterialien bildet einen Schwerpunkt im Fachbereich Chemie. Grundsätzlich beschäftigt sich die Nanowissenschaft mit der Untersuchung physikalischer oder chemischer Eigenschaften, die sich allein aufgrund der Materialgröße und Form auf der Nanometerskala abspielen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bestimmen zum Beispiel mit der Elektronen- und Lichtmikroskopie die atomare Anordnung und Form von Nanostrukturen oder entwickeln Methoden zur Ermittlung und Computermodelle zur Modellierung der elektronischen Struktur der Nanomaterialien. Ihre Expertise bringen die Nanowissenschaftlerinnen und Nanowissenschaftler unter anderem im Exzellenzcluster AIM (Advanced Imaging of Matter) ein. Der Cluster widmet sich Fragen wie: „Was bringt Atome dazu, sich in einer ganz bestimmten Weise zu bewegen und dadurch neue Strukturen mit besonderen Funktionalitäten zu erzeugen?“. Beispiele hierfür sind das Auftreten von Supraleitung in bestimmten Kristallen oder Bewegungen von Molekülgruppen in Proteinen, die zu molekularer Erkennung in Lebensprozessen führen. Die Forscherinnen und Forscher möchten nun herausfinden, welche Prinzipien sich hinter der Entstehung spezieller Eigenschaften verbergen und wie man diese gezielt kontrollieren kann, um so zum Beispiel neuartige Medikamente, Computer mit gigantischem Leistungspotenzial oder Materialien für verlustfreien Stromtransport zu erzeugen. Im Cluster arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Physik, Chemie und Strukturbiologie intensiv zusammen.
Understanding Written Artefacts
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Understanding Written Artefacts“ untersuchen die Entwicklung und Funktionen von Schriftartefakten in Manuskriptkulturen weltweit – von den Anfängen im alten Mesopotamien bis ins digitale Zeitalter. Ziel ist es, die kulturelle Vielfalt der Artefakte anhand ihrer Materialität zu erfassen und zu untersuchen. Denn Manuskripte erzählen weit mehr, als sie auf den ersten Blick erkennen lassen. In den verwendeten Materialien sind beispielsweise Informationen zur Herstellung, Verwendung, Lagerung und der Zersetzung der kostbaren Schriftstücke gespeichert. Die Forschung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereichs Chemie fokussiert sich auf das „Artefact Profiling“: Zusammen mit Manuskriptforscherinnen und Manuskriptforschern sollen Fragen zur Herkunft, der Alterung oder der Korrosion der Artefakte anhand der chemischen Profile beantwortet werden. Mithilfe von DNA-Analysen entziffert das Team beispielweise, aus welcher Palmenart ein Schriftstück hergestellt wurde. Gleichzeitig testen sie nicht-invasive Untersuchungsmethoden, bei denen die wertvollen Artefakte nicht zerstört werden. Mit ihrer Forschung im Exzellenzcluster tragen die Chemikerinnen und Chemiker auch dazu bei, wichtiges Fachwissen über die Erhaltung und Sicherung der Objekte zu generieren.