Der SFB 1328 „Adenine Nucleotides in Immunity and Inflammation“ geht in seine 2. Phase!
13. Juni 2022, von FB Chemie
Foto: UHH / FB-Chemie
In diesem SFB wird die Rolle von Signalmolekülen bei entzündlichen Erkrankungen und Immunantworten erforscht. Der Sonderforschungsbereich wird mit 15,8 Millionen Euro gefördert. Millionen Menschen in Deutschland leiden an entzündlichen Erkrankungen wie der Multiplen Sklerose oder Morbus Crohn.
Viele dieser Krankheiten sind bis heute nicht heilbar – und auch ihre Entstehung ist oftmals nicht abschließend geklärt. In dem Sonderforschungsbereich 1328 an der Universität Hamburg, welcher seit 2018 von der DFG gefördert wird, werden die molekularen und zellulären Prozesse bei der Entstehung von Entzündungen und bei der Auslösung von Immunreaktionen untersucht. Bei diesen Prozessen spielen Adenin-Nucleotide eine zentrale Rolle als Signalmoleküle.
Adeninnucleotide beeinflussen vielfältige Prozesse in Zellen: Zum Beispiel speichert Adenosintriphosphat (ATP) Energie und reguliert energieliefernde Prozesse; Nicotinsäure-Adenin-Dinucleotid (NAAD) ist von zentraler Bedeutung für die intrazelluläre Mobilisierung von Ca2+ Ionen und cycloAdenosinmonophosphat (cAMP) dient als second messenger. „Adeninnucleotide sind hochpolare Moleküle, die nicht in der Lage sind, die Zellmembranen zu durchdringen. Für Studien zur intrazellulären Funktion dieser Moleküle ist es daher unumgänglich, membrangängige Vorläufermoleküle der Adeninnucleotide zu entwickeln und für biochemische Studien zur Verfügung zu haben. Dieser Aufgabe haben wir uns im Rahmen des SFB 1328 verschrieben“ sagt Prof. Dr. Chris Meier aus dem Fachbereich Chemie und Co-Sprecher des SFB 1328. „In der ersten Förderphase des SFBs ist uns dies schon teilweise gelungen. Die Integration in den SFB ist für uns eine einzigartige Möglichkeit zur vielfältigen Kooperation, um die grundlegenden Prozesse an den Adeninnucleotide beteiligt sind, zu erforschen und aufbauend darauf neue Diagnose- und möglicherweise Therapiemethoden zu entwickeln. Durch die starke interdisziplinäre Ausrichtung stehen vielfältigste Methoden aus der Biochemie, Zellbiologie, Chemie, Bioinformatik und Strukturbiologie zu Verfügung.“
Im SFB 1328 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachbereiche Chemie (Prof. Chris Meier) und Biologie der Universität Hamburg zusammen mit Kolleginnen und Kollegen der Medizinischen Fakultät sowie unter Beteiligung der Universitäten Göttingen, Bonn, Heidelberg und München. „Die jetzt bewilligte Verlängerung des SFBs 1328 ist für uns eine tolle Nachricht und zeigt, dass die Ergebnisse der ersten Förderphase bereits hervorragend waren und nun genutzt werden sollen, die nächsten Schritte zu gehen“ sagt Prof. Chris Meier.
Sonderforschungsbereiche werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eingerichtet und sind für maximal drei Förderperioden auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegt. Der SFB 1328 wird nun für weitere vier Jahre mit insgesamt 15,8 Millionen Euro gefördert und steht unter Federführung von Prof. Dr. Dr. Andreas H. Guse vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.