Jürgen Kopf feiert seinen 80. Geburtstag
13. Mai 2022, von Michael Fröba

Foto: Privat
Am 13.05.2022 feiert Prof. Jürgen Kopf seinen 80. Geburtstag und ich freue mich sehr, zu diesem besonderen Anlass die Gelegenheit zu haben, um den wissenschaftlichen Werdegang und die Forschungsschwerpunkte dieses verdienten Kollegen des Instituts für Anorganische und Angewandte Chemie (IAAC) würdigen zu können.
Prof. Jürgen Kopf wurde am 13. Mai 1942 in Hamburg geboren. Im Wintersemester 63/64 begann er mit dem Studium der Chemie und Mathematik an der Universität Hamburg, das er 1969 mit dem Staatsexamen abschloss. Im Anschluss daran begann er mit seiner Doktorarbeit in den Arbeitsgruppen von Prof. Erwin Weiss (IAAC) und des als Co-Betreuer fungierenden und erst kürzlich mit 99 Jahren verstorbenen Mineralogen Prof. Horst Saalfeld vom Mineralogisch-Petrographischen Institut der Universität Hamburg. 1973 wurde ihm dann im Fachbereich Geowissenschaften der Doktortitel verliehen. Das Thema seiner Dissertation lautete: „Untersuchungen zur Kristall- und Molekülstruktur von Bis(dicyclohexylphosphinodithioformiato)-nickel(II) und Bis(diäthylthiophosphinyldithioformiato)-zink(II)“. Herr Kopf blieb nach seiner Promotion weiterhin an die Universität Hamburg, um dort am IAAC zusammen mit Herrn Weiss die Röntgenabteilung weiter auszubauen. Im Jahr 1978 ging er dann als Postdoc in die Arbeitsgruppe von Prof. Jolly nach Berkeley, USA. Nach seiner Rückkehr begann er dann am IAAC an seiner Habilitation zu arbeiten und sein eigenes Forschungsgebiet aufzubauen. Der Abschluss der Habilitation erfolgte im Jahr 1987 mit dem Thema „Beiträge zur Lösung strukturchemischer Probleme durch die Einkristall-Röntgenstrukturanalyse“. Von 1987-1996 war Herr Kopf Privatdozent für Anorganische Chemie, bevor er 1996 zum Professor (§17 HmbHG) berufen wurde. Bis 2007 war er am Institut für Anorganische und Angewandte Chemie tätig und leitete während dieser Zeit auch die Röntgenabteilung, bevor er in den wohlverdienten Ruhestand wechselte. Ganz zur Ruhe gekommen war er aber dann doch noch nicht, denn von 2010-2011 übernahm er einen Lehrauftrag für Röntgenstrukturanalyse an der Jacobs Universität in Bremen.
In seiner Forschung hat sich Herr Kopf intensiv mit der Nutzung und Weiterentwicklung der Einkristall-Röntgenstrukturanalyse beschäftigt und diese sehr leistungsfähige Methode zur Lösung verschiedener strukturchemischer Fragestellungen angewendet. Hierbei interessierten ihn insbesondere die Strukturaufklärung und Konformationsanalyse verschiedener Kohlenhydrate und metallorganischer Verbindungen sowie die kristallographisch anspruchsvolle Strukturbestimmung von sog. „Zwillingen“. Im Rahmen seiner eigenen Aktivitäten, aber auch durch zahlreiche wissenschaftliche Kooperationen, hat Herr Kopf insgesamt 237 Publikationen veröffentlicht. Die letzte Arbeit erschien im Jahr 2014 zusammen mit seinem Doktorvater Erwin Weiss mit dem Titel „Die Anfänge der Röntgenstrukturanalyse im Fachbereich Chemie der Universität Hamburg“.
Abschließend möchte ich Ihnen Herr Kopf im Namen des Instituts aber auch ganz persönlich herzlich gratulieren und alles Gute zu Ihrem 80. Geburtstag wünschen und das mit der Hoffnung verbinden, dass Sie weiterhin gesund bleiben und gut durch die aktuell schwierigen Zeiten kommen.