DNA-basierte Schnelltests zur Überprüfung der Fischart
23. September 2021, von Prof. Dr. Markus Fischer

Foto: Max Rubner Institut, Kiel
Beginnend ab dem 01.10.2021 wird das Projekt „Entwicklung von anwenderfreundlichen DNA-basierten Schnelltests zur Überprüfung der Fischart“ an der Hamburg School of Food Science aus den Mitteln der industriellen Gemeinschaftsförderung (IGF, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, BMWi via AiF) über den Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) über 36 Monate gefördert. Es handelt sich dabei um ein Verbundprojekt, das zusammen mit dem Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch (Kiel) sowie dem Nationalen Referenzzentrum für authentische Lebensmittel (NRZ-Authent, Kulmbach) (jeweils Max Rubner-Institut, MRI) bearbeitet wird.
Der Markt für Fische und Meeresfrüchte zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Weit über 800 verschiedene Arten dürfen in Deutschland gehandelt werden, von denen die meisten aus dem Ausland importiert werden. Die europäische Gesetzgebung fordert bei diesen Produkten auf der Ebene des Einzelhandels die exakte Kennzeichnung der Tierart, nicht nur mit der Handelsbezeichnung, die für diese Art in Deutschland gültig ist, sondern zusätzlich auch mit dem exakten wissenschaftlichen (lateinischen) Namen. Zurzeit gängige Methoden, die von der Fischindustrie und dem Handel zur Überprüfung der Fischart in Anspruch genommen werden können, sind molekularbiologische Ansätze, wie das DNA-Barcoding, die speziesspezifische real-time PCR oder Next-Generation Sequencing (NGS)). Diese sehr zeitintensiven Methoden erfordern eine aufwendige Laborinfrastruktur sowie wissenschaftliche Expertise und sind dadurch insgesamt sehr kostenintensiv. Eine Anwendung auf dem Fangschiff oder im Hafen scheidet damit aus.
Im Rahmen des Projekts soll diese Lücke durch verschiedene, an die jeweiligen Kundenbedürfnisse angepasste Teststrategien, geschlossen werden. Es gehören dazu Einzelspeziestest mit schneller ja/nein-Antwort sowie automatisierte Multiartentests. Zur Anwendung kommen dabei modernste molekularbiologische Methoden wie Isothermale Amplifikation, Mikrofluidik sowie DNA-Chiptechnologie.