Arndt Knöchel feiert seinen 85. Geburtstag
7. Juni 2021, von Michael Fröba

Foto: Privat
Am 06.06.2021 feierte Prof. Arndt Knöchel seinen 85. Geburtstag und ich freue mich sehr, zu diesem besonderen Anlass die Gelegenheit zu haben, um den wissenschaftlichen Werdegang und die Forschungsschwerpunkte dieses verdienten Kollegen des Instituts für Anorganische und Angewandte Chemie würdigen zu können.
Prof. Arndt Knöchel wurde am 06. Juni 1936 in Rostock geboren. Er absolvierte sein Chemiestudium an der TU Berlin und promovierte an der Universität des Saarlandes 1971 in der Arbeitsgruppe von Ewald Blasius. Das Thema seiner Doktorarbeit lautete: „Untersuchungen über die Bildung von Seleno- und Telluropolythionaten mit Hilfe ionophoretischer und radiochemischer Methoden“. Im Anschluss wechselte Herr Knöchel dann an die Universität Hamburg, um dort am Institut für Anorganische und Angewandte Chemie im Rahmen seiner Habilitation auf eigenen wissenschaftlichen Beinen zu stehen und sein eigenes Forschungsgebiet aufzubauen. Der Abschluss der Habilitation erfolgte dann im Jahr 1980 mit dem Thema „Die Bedeutung von nuklearen Methoden für die Spurenanalyse der Elemente und von makrocyclischen Polyethern für anwendungsorientierte Bereiche der Nuklearchemie“. Im Jahr 1982 wurde Herr Knöchel dann zum C3-Professor am Institut berufen und war dort bis 2001 tätig, bevor er dann in den wohlverdienten Ruhestand ging.
In seiner Forschung hat sich Herr Knöchel speziell mit Fragestellungen aus dem Bereich der Analytischen Chemie und Radiochemie beschäftigt. Hierbei standen u.a. die Entwicklung von neuen analytischen Methoden zur Detektion von Spurenelementen sowie die Lösung komplexer analytischer Probleme im Zusammenhang mit umweltrelevanten Fragestellungen im Fokus der Arbeiten. In seinem Arbeitskreis wurden Methoden zur Kopplung von chromatographischen Trennverfahren mit der elementspezifischen Detektion von Metallen entwickelt und im Rahmen von Untersuchungen zur Schadstoffzusammensetzung in der Atmosphäre und in Gewässern angewendet. Im Fall der Gewässer kamen diese Techniken dann auch bei dem sehr großen internationalen Forschungsverbundprojekt, das die Belastung der Oder untersuchte und dessen wissenschaftlicher Vorsitzender er war, zum Einsatz.
Auf dem Gebiet der Radioanalytik wurden ebenfalls Trenn- und Nachweisverfahren miteinander gekoppelt, um so z.B. die Bestimmungszeit von Isotopen des Strontiums in Lebensmitteln und Umweltproben von 14 auf zwei Tage verkürzen zu können. Herr Knöchel baute außerdem am Institut ein leistungsfähiges Isotopenlabor auf, das für die Analytik radioaktiver Isotope u.a. nach dem Nuklearunfall in Tschernobyl wertvolle Dienste leistete. Er war ebenfalls in der Fachgruppe „Nuklearchemie“ der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mehrere Jahre als Vorstandsmitglied aktiv und leitete außerdem die Arbeitsgruppe „Analytik von Radionukliden mit Hochleistungsstrahlungsquellen“. Eine stärkere Nutzung der Synchrotronstrahlung in der Chemie lag ihm ebenfalls sehr am Herzen und so etablierte er am damaligen DORIS-Speicherring am HASYLAB die ortsaufgelöste Röntgenfluoreszenzspektroskopie für die Anwendung in der Analytischen Chemie. Sein Interesse galt außerdem den Metallbindungseigenschaften von Huminsäuren und deren Transportkapazitäten in küstennahen Gewässern, die in seinem Arbeitskreis mithilfe verschiedener Charakterisierungsverfahren unter Nutzung von Synchrotron- oder Neutronenstrahlung untersucht wurden.
Abschließend möchte ich Ihnen Herr Knöchel im Namen des Instituts aber auch ganz persönlich alles Gute zu Ihrem 85. Geburtstag wünschen und das mit der Hoffnung verbinden, dass Sie weiterhin gesund bleiben und gut durch die Corona-Pandemie kommen.