RIBOT – Studierende entwickeln neue Bakterienselektionsmethode und gewinnen Goldmedaille am internationalen studentischen Wettbewerb
19. November 2019, von Zoya Ignatova

Foto: UHH/iGEM Hamburg 2019 team
Studierende der Molecular Life Science, Chemie und Biologie im Bachelor- und Masterabschnitt haben während des letzten Jahres eine neue Selektionsmethode für den biochemischen Laboralltag entwickelt. Die Idee wurde auf dem „international Genetically Engineered Machine“ (iGEM) Wettbewerb am MIT in Boston, USA, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.
Bakterien werden im Laboralltag gezielt modifiziert, um gewünschte Produkte herzustellen. Hierfür werden Plasmide verwendet, kleine zirkuläre DNAs, die die gewünschte Information enthalten und in die Bakterien eingebracht werden. Um nach Plasmid-haltigen Bakterien zu selektieren, werden neben den Zielgenen Selektionsmarker auf diesen Plasmiden gespeichert. Für diese Marker werden häufig Gene, die Anibiotikaresistenzen kodieren, genutzt. Wenn nun mehrere Plasmide eingebracht werden sollen, braucht es für jeden einen eigenständigen Marker,d.h. eine eigene Antibiotikaresistenz.
Ein interdisziplinäres Team aus 15 Studierenden unter den Anleitung von Prof. Dr. Ignatova hat sich diesem Problem gewidmet und ihre eigene Lösung entwickelt: RIBOT. Das Wort setzt sich zusammen aus Ribonukleinsäure (RNA) und Robot, dem englischen Wort für Roboter. Hier wird für die Selektion mehrerer Plasmide nur eine Resistenz benötigt. Hierbei wird RNA genutzt um die Bakterienzellen so zu programmieren, dass die Resistenz nur ausgeprägt wird, wenn alle Plasmide gleichzeitig vorhanden sind. Dabei wird eine Logik genutzt, wie sie auch in der Informatik bei der Programmierung von Robotern Anwendung findet.
Die großzügige finanzielle Unterstützung des MIN Dekanats, der Clausen-Simon- und Joachim-Herz-Stiftungen haben die Teilnahme am interationalen studentischen Wettbewerb in Boston ermöglicht.