Bundestagsabgeordneter Niels Annen zu Besuch in der Lebensmittelchemie
28. Januar 2019

Foto: UHH/MIN
Am Donnerstag, den 24.01.2019 besuchte der Bundestagsabgeordnete Niels Annen den AK Rohn im Institut für Lebensmittelchemie des Fachbereichs Chemie. Aufmerksam wurde der Staatsminister beim Bundesminister des Auswärtigen und Wahlkreisabgeordnete des Wahlkreises Eimsbüttel durch Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über die laufenden BMEL-geförderten Projekte von Herrn Prof. Rohn. Entsprechend wollte Herr Annen sich vor Ort über diese Aktivitäten informieren.
Im Besonderen ging es dabei um das Projekt "Molkkäse". In diesem, seit Oktober 2018 laufenden Projekt, sollen neue Schnittkäse entwickelt werden, in denen der Molkeanteil bei der Käseproduktion in der Käsemasse erhöht wird. Normalerweise wird die Molke im Käseprozess abgetrennt. Das hat sich traditionell technologisch so vor langer Zeit entwickelt, ist aber nach heutiger Sicht nicht mehr sonderlich nachhaltig. Da die Molkenproteine besonders aus Sicht der Humanernährung sehr hochwertig sind, kann man die Molke vorteilhafter nutzen (bisher als Tierfutter oder Proteinpräparate für den Kraftsportbereich). Ein weiteres Problem ist jedoch, dass dieser neue Käse im Lebensmittelrecht nicht verankert ist, da unter anderem der Nachweis des Molkenanteils für eine etwaige Deklaration auf den Produkten nicht ausreichend ist. Da setzt das aktuelle Projekt an. Zusammen mit dem Institut für Sicherheit und Qualität bei Milch und Fisch des Max Rubner-Instituts (Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) in Kiel, der DMK Deutsches Milchkontor GmbH (größte genossenschaftlich organisierte Molkerei Europaa), der SGS Germany GmbH (Einer der größten deutschen Labordienstleister im Bereich Lebensmittelanalytik), gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE, Projektträger Innovationsförderung des BMEL) werden innovative Analysenmethoden zur genauen Bestimmung des Molkenanteils in Käse entwickelt und validiert.
Letztendlich sollen diese Methoden in ganz Deutschland in der Lebensmittelüberwachung eingesetzt werden (sog. §64-Methoden des Deutschen Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuch). Das Ministerium hat einerseits hohes Interesse an dieser Käsereitechnologie und den innovativen Methoden, da sie die großen wichtigen Themenfelder Milch (-> Wertschätzung der Landwirtschaft), Ressourcen (-> nachhaltige Nutzung durch Koppelprodukte, Food Waste), Ernährung (-> gesunde Lebensmittel) und Verbraucherschutz (-> vor Täuschung) adressieren.
Rund zwei Stunden wurden diese Themen intensiv von Herrn Annen, Herrn Rohn, Herrn Prof. Fritsche (Direktor MRI Kiel) und dem Dekan der MIN-Fakultät, Herrn Prof. Graener, diskutiert.
(Sascha Rohn)