Projekte
1) Effekt eines Schulungsprogramms für ehrenamtliche und Berufsbetreuer/innen zu Entscheidungen in der Gesundheitssorge (Proxy-decision-making): Randomisiert-kontrollierte Studie (PRODECIDE-RCT)
Laufzeit: 16.02.2017 – 15.02.2020
Projektleitung: Dr. med. Tanja Richter, Universität Hamburg, MIN-Fakultät; Gesundheitswissenschaften
Beschreibung: In Deutschland werden ca. 1,3 Millionen Menschen rechtlich betreut, 60% durch ehrenamtliche Betreuer/innen, meist durch Angehörige, der Rest durch Berufsbetreuer/innen. Grund für die Bestellung einer Berufsbetreuung war im Jahr 2005 in 20% aller Neueinrichtungen eine Demenz. Aufgabe von rechtlichen Betreuern/innen ist es, Menschen mit Demenz in Entscheidungsprozessen in der Gesundheitssorge zu vertreten, wenn diese ihren Anspruch auf informierte Entscheidungen nicht mehr oder nur eingeschränkt wahrnehmen können. Allerdings muss man davon ausgehen, dass der weit überwiegende Teil der Betreuer/innen über keinerlei Ausbildung im Gesundheitsbereich verfügt. Prozesse der gemeinsamen und informierten Entscheidungsfindung sind komplex. Weder für ehrenamtliche, noch für Berufsbetreuer/innen gibt es allgemeingültige Ausbildungsvoraussetzungen oder Eignungskriterien, so dass entsprechende Kompetenzen nicht vorausgesetzt werden können. Unter der Annahme, dass die Optimierung von Entscheidungsprozessen zu einer verbesserten Versorgung von Menschen mit Demenz führt, wurde im Rahmen einer qualitativen Studie ein Schulungsprogramm für rechtliche Berufsbetreuer/innen entwickelt und pilotiert.
Ziel dieses Projektes ist die Überprüfung der Wirksamkeit des Schulungsprogramms sowie die Entwicklung und Pilotierung einer Implementierungsstrategie.
Es wird eine randomisiert-kontrollierte Studie im Wartegruppendesign mit begleitender Prozessevaluation durchgeführt (Follow-up 6 Monate). Teilnehmer/innen sind ehrenamtliche und Berufsbetreuer/innen. Die Intervention ist eine achtstündige Schulung, bestehend aus 4 Modulen: A Entscheidungsprozesse und Methodenwissen, B Perkutane Ernährungssonde (PEG), C Freiheits-einschränkende Maßnahmen (FEM), D Antipsychotika. Die Erhebung der Endpunkte erfolgt über die Schulungsteilnehmer/innen. Primärer Endpunkt ist Verständnis sowie daraus resultierende realistische Erwartungen bezüglich PEG, FEM und Antipsychotika. Sekundäre Endpunkte sind Nachhaltigkeit von Verständnis sowie Anzahl von PEG, FEM und Antipsychotika bei den von den Schulungsteilnehmern/innen betreuten Menschen. Erwartet wird, dass die Schulung zu einem besseren Verständnis und realistischeren Erwartungen führt und dass unter diesen Voraussetzungen die Maßnahmen seltener angewendet werden.
Für die zukünftige Implementierung werden E-Learning-Module entwickelt Bestehende Schulungsinhalte werden in ein Learning Management System integriert. Zur Pilotierung wird ein Usability-test zur Überprüfung der Nutzbarkeit durchgeführt.
Drittmittelgeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Ansprechpartnerinnen:
Dr. med. Tanja Richter
Tanja.Richter"AT"uni-hamburg.de
Tel: +49 40 42838 3729
Julia Lühnen<br />Julia.Luehnen@uni-hamburg.de(Julia.Luehnen"AT"uni-hamburg.de)
Tel: +49 40 42838 7224
2) Aktualisierung des AOK-Online-Portals "Entscheidungshilfe Organspende nach dem Tod"
Laufzeit: 16.01.2017 – 15.02.2017
Projektleitung: Dr. med. Tanja Richter, Universität Hamburg, MIN-Fakultät; Gesundheitswissenschaften
Beschreibung: Das Transplantationsgesetz (TPG) regelt seit 1997 in der Bundesrepublik Deutschland die Zulässigkeit von Organspenden, sowohl beim Lebenden als auch beim Verstorbenen. Derzeit gilt die erweiterte Zustimmungslösung, d.h., ohne Zustimmung des Spenders oder der nächsten Familienangehörigen (im Falle des Hirntodes) ist eine Organentnahme nicht zulässig. Mit der Novellierung 2012 des TPG wurde die sog. „Entscheidungslösung“ eingeführt. Die Krankenkassen (gesetzlich und privat) sind verpflichtet, die BürgerInnen alle zwei Jahre zur Abgabe einer Entscheidung in Form eines Organspendeausweises aufzufordern. Mit dieser Regelung geht eine Aufklärungspflicht einher. 2011 / 2012 erfolgte durch die Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg in Kooperation mit dem AOK-Bundesverband die Entwicklung und Pilotierung einer Entscheidungshilfe, dabei wurden internationalen Qualitätsstandards berücksichtigt.
Am 30. März 2015 brachte das Bundesministerium für Gesundheit die 4. Fortschreibung des Transplantationsgesetzes (TPG) mit einer neuen Richtlinie "zur Feststellung des Todes" heraus. Auch der Deutsche Ethikrat positionierte sich im Februar 2015 in einer Stellungnahme neu zu dem Thema „Hirntod und Entscheidung zur Organspende“. Anlässlich dieser Neuerungen erfolgt eine Überprüfung und ggf. Anpassung der Inhalte der Entscheidungshilfe einschließlich der aktuellen Evidenz zu den Erfolgsaussichten von Organtransplantationen.
Ziel dieses Projektes ist die Aktualisierung eines hochwertigen Informationsangebots im Internet, das den Menschen bei der Entscheidungsfindung „für oder gegen eine Organspende nach Feststellung des Todes“ unterstützt.
Die Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg führt dieses Projektvorhaben in Kooperation mit dem AOK-Bundesverband durch.
Ansprechpartner:
Dr. med. Tanja Richter
Tanja.Richter"AT"uni-hamburg.de
Tel: +49 40 42838 3729
3) Evidenzbasierte Gesundheitsinformation zu Früherkennungsuntersuchungen
Laufzeit: 01.08.2014 – 31.03.2015
Projektbeteiligte: Dr. phil. Anke Steckelberg, Martina Albrecht
Beschreibung: Ziel ist es, evidenzbasierte Gesundheitsinformationen zu den Screeningthemen Darmkrebs, Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs in einem einheitlichen Format zu erstellen und zu pilotieren. Dazu wird zunächst ein Template entwickelt, in das später alle Themen eingefügt werden können. Das Template umfasst auch Vorgaben für grafische Darstellungen. Die Gesundheitsinformationen werden in einer Print Version erscheinen und parallel werden die PDF Dateien auf der Seite der BKK ProVita bereitgestellt.
Methodisches Vorgehen: Für die Erstellung und Evaluation komplexer Interventionen wird der methodische Rahmen des UK Medical Research Councils und zugrunde gelegt.
Phase 1: Entwicklung der Gesundheitsinformationen gemäß Methodenpapier zur Erstellung von Gesundheitsinformationen der Gesundheitswissenschaften Universität Hamburg (https://www.gesundheit.uni-hamburg.de/pdfs/methodenpapier-gesundheitswissenschaften-stand2016.pdf )
Phase 2: Pilotierung In der Pilotierungsphase werden die erstellten Broschüren in Fokusgruppen und/oder Einzelinterviews mit den Zielgruppen überprüft. Es werden Akzeptanz, Vollständigkeit und Verständlichkeit der Gesundheitsinformationen sowie mögliche Wirkungen (erwünschte/unerwünschte) exploriert. Zudem wird die Fragestellung, wie Evidenzlevel laienverständlich kommuniziert werden können, exploriert.
Drittmittelgeber: BKK ProVita
Ansprechpartner: Dr. phil. Anke Steckelberg<br />ASteckelberg@uni-hamburg.de(ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de)
4) Gutachten zum Thema „Erkenntnisse und Leitlinien zur Risiko- und Gesundheits-kommunikation für Arbeitnehmer/-innen und Betriebsärzte im Arbeits- und Gesundheitsschutz“
Laufzeit: 1. 6. 2013 - 15. 10. 2013
Projektbeteiligte: Dr. phil. Anke Steckelberg, Martina Albrecht - Universität Hamburg, MIN-Fakultät, Gesundheitswissenschaften
Beschreibung: Ziel des Gutachtens: Bereitstellung eines Manuals für die Erstellung evidenzbasierter Informations- und Kommunikationsmedien.
Methodische Vorgehensweise
Die Erstellung des Manuals lässt sich in die Themenfelder (1a) Kriterien für evidenzbasierte Informationen und (1b) Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen untergliedern.
Kriterien für evidenzbasierte Informationen
Den Methoden der evidenzbasierten Medizin folgend werden zunächst die relevanten Fragestellungen definiert. Dazu gehören insbesondere die Wirksamkeit der definierten Kriterien für EBI (Inhalte, Art und Weise der Darstellung (u.a. inhaltliche, grafische und sprachliche Gestaltung, Darstellung von Zahlen)) auf relevante Endpunkte; eine Übersicht über Effekte der verschiedenen Formate der Informationen sowie die Exploration der Bedürfnisse der Zielgruppe anhand der international verfügbaren Literatur.
Anschließend erfolgen systematische Literaturrecherchen in den relevanten Datenbanken, Screenen, Qualitätsbewertung der identifizierten Publikation, Datenextraktion und -synthese.
Die Methodik der Datensynthese orientiert sich an der Qualität der aufbereiteten Daten.
In einer zweiten Phase wird das Manual mit praxisrelevanten Beispielen aus dem Bereich der Arbeitsmedizin und des Arbeitsschutzes ergänzt.
Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen
Für das Manual wird das Framework des UK Medical Research Councils zur Entwicklung und Evaluation komplexer Interventionen für die Zielgruppe adressatengerecht (siehe 1a) aufbereitet.
Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)
Ansprechpartner:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de
5) Entwicklung einer Entscheidungshilfe zum Thema „Kaiserschnitt“
Laufzeit: 1.06.2013 - 31. 03. 2014
Kooperationspartner: Dr. Eva Schindele, Journalistin, Medienbüro Bremen
Dr. Maria Beckermann, Frauenärztin, Köln
Sunya-Lee Antoine, Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM), Witten Herdecke
Beschreibung: Ziel ist es, eine evidenzbasierte Entscheidungshilfe zur Kaiserschnitt-Entbindung zu erstellen.
Entscheidungshilfen sollen beim Abwägen individueller Entscheidungsmöglichkeiten helfen und adressieren präventive, diagnostische und therapeutische Maßnahmen. Sie haben nicht das Ziel, zu bestimmten Maßnahmen zu raten oder die Behandlungstreue zu erhöhen.
Methodik:
Für die Erstellung und Evaluation komplexer Interventionen wird der methodische Rahmen des UK Medical Research Councils zugrunde gelegt.
Phase 1: Entwicklung
Die Festlegung der einzelnen Komponenten der Entscheidungshilfe erfolgt auf der Grundlage des didaktischen Modells von Klafki, welches als übergeordnetes Ziel die Selbstbe-stimmungs- und Mitbestimmungsfähigkeit anstrebt.
In der Entwicklungsphase werden die Informationsbedarfe der Zielgruppe anhand systematischer Datenbankrecherchen und Fokusgruppen identifiziert bzw. exploriert.
Die Aufbereitung der Inhalte erfolgt anhand systematischer Literaturrecherchen und einer kritischen Bewertung der identifizierten Literatur.
Zusammen mit den aus der Literatur und in den Fokusgruppen identifizierten Themen, wird sich eine Vielzahl von suchtauglichen Fragestellungen ergeben. Die Literaturrecherche nach internationalen und nationalen systematischen Übersichtsarbeiten, randomisiert-kontrollierten Studien, Leitlinien und HTA-Reports in englischer und deutscher Sprache erfolgt in den Datenbanken Medline (via PubMed), Psyndex, Psychinfo und der Cochrane Library sowie HTA- und Leitliniendatenbanken. Abhängig von der Fragestellung können weitere Studiendesigns hinzugezogen werden. Die Überprüfung der Validität der identifizierten Literatur erfolgt anhand etablierter Checklisten.
Nach Datenextraktion und Anfertigen einer Übersichtsarbeit, erfolgt die Aufbereitung der Daten für die Kommunikation mit Verbrauchern unter Berücksichtigung der Kriterien für evidenzbasierte Risikokommunikation, der Qualitätskriterien der IPDASi und des Instruments MATRIX.
In den Erstellungsprozess werden Expertinnen aus der Frauenheilkunde, Geburtshilfe u.a. kontinuierlich einbezogen.
Am Ende dieser Phase liegt ein Entwurf der Entscheidungshilfe vor, der von der TK in enger Abstimmung mit den Projektbeteiligten nach den Kriterien für evidenzbasierte Kommunikation von Gesundheitsinformationen graphisch umgesetzt wird.
Drittmittelgeber: Techniker Krankenkasse
Ansprechpartner:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg@uni-hamburg.de<br /> (ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de)
6) Entwicklung und Pilotierung eines Schulungsprogramms zur Gesundheitssorge für ehrenamtliche BetreuerInnen und BerufsbetreuerInnen von Menschen mit Demenz
Laufzeit: 01.01.2013 - 30.06.2014
Projektleitung: Dr. med. Tanja Richter, Universität Hamburg, MIN-Fakultät; Gesundheitswissenschaften
Beschreibung: Menschen mit Demenz werden häufig entweder von ehrenamtlichen Betreuern – meist Angehörige - oder von Berufsbetreuern im Rahmen einer gesetzlichen Betreuung vertreten. Gegenstand dieser Betreuung ist fast immer auch die Gesundheitssorge, innerhalb derer Entscheidungen zu Gesundheitsfragen getroffen werden. Häufige Entscheidungssituationen für Menschen mit Demenz in stationären Altenpflegeeinrichtungen sind die Verordnung von Neuroleptika, die Frage nach der Notwendigkeit von freiheitseinschränkenden Maßnahmen (FEM) oder die Anlage einer percutanen Ernährungssonde (PEG). Sowohl für ehrenamtliche, als auch für Berufsbetreuer ist es fraglich, ob diese ausreichend ausgebildet sind, den Nutzen der Maßnahme und die Risiken und Nebenwirkungen einander gegenüber zu stellen.
Ziel : Übergeordnetes Ziel dieser Studie ist es, die Versorgungssituation von betreuten Menschen mit Demenz zu verbessern. Ehrenamtlichen und Berufsbetreuern soll eine informierte und - so weit es im Rahmen der Demenz-Erkrankung möglich ist - geteilte Entscheidungsfindung auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse ermöglicht werden. Exemplarisch werden die Entscheidungssituationen Neuroleptika, freiheitseinschränkende Maßnahmen und Ernährung durch eine percutane Ernährungssonde bearbeitet. Im Rahmen des Projektes wird ein Schulungsprogramm zu diesen Gesundheitsfragen entwickelt und pilotiert.
Die Entwicklung und Pilotierung erfolgen in drei Phasen:
In Phase 1 wird zunächst die Evidenz zu den drei Schwerpunktthemen erarbeitet. Es werden Daten zu bereits erfolgten Entscheidungsprozessen zu den drei definierten Entscheidungssituationen in Einzelinterviews erhoben und analysiert.
In Phase 2 wird aus den gewonnenen Ergebnissen ein Schulungsprogramm entwickelt, an die Zielgruppen (ehrenamtliche / Berufsbetreuer) angepasst und im Anschluss in Fokusgruppen pilotiert. Es werden Schulungen durchgeführt.
In Phase 3 erfolgt die Exploration der Umsetzung der Schulungsinhalte durch leitfadengestützte Einzelinterviews mit Betreuern, welche in Phase 2 an einer Schulung teilgenommen haben.
Drittmittelgeber: Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Ansprechpartnerinnen:
Dr. med. Tanja Richter
tanja.richter@uni-hamburg.de<br /> (tanja.richter"AT"uni-hamburg.de)Tel: +49 40 42838 - 3729
Anja Gerlach
<br /> (tanja.richter"AT"uni-hamburg.de)
7) Pflegerische Entscheidungsbegleitung für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) - Nurse-led Immunotherapy DEcision Coaching In persons with relapsing-remitting Multiple Sclerosis (DECIMS)
Laufzeit: 01.12.2012 - 30.11.2015
Projektleitung: Prof. Dr. med. Christoph Heesen, Institut für Neuroimmunologie und Klinische Multiple Skleroseforschung, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Beschreibung: Zur Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) gibt es zunehmend mehr Behandlungsoptionen. In naher Zukunft ist mit der Zulassung weiterer immunmodulierender Medikamente zu rechnen. Angesichts begrenzter Wirksamkeit und z.T. schweren Nebenwirkungen, sind Betroffene, die eine Entscheidung über ein Immunmedikament fällen, mit verschiedenen Ungewissheiten konfrontiert.
In dieser Studie wird geprüft, ob Betroffene, die vor einer Entscheidung bezüglich einer Immuntherapie stehen (Beginn, Abbruch oder Wechsel), von einer Entscheidungsbegleitung durch Pflegende profitieren. Die Intervention besteht aus dem Angebot von neutralen und umfassenden Informationen sowie von ein bis drei Beratungsgesprächen mit einer speziell geschulten MS-Pflegekraft zur Vorbereitung des Entscheidungsgesprächs mit dem Arzt. Sie eröffnet die Möglichkeit einer reflektierten Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Entscheidungsoptionen inklusive der Option keine Immuntherapie durchzuführen und ermöglicht es Ungewissheiten deutlich zu machen und zu verarbeiten und eine informierte Entscheidung zu treffen. Die MS-Pflegekräfte der teilnehmenden MS-Ambulanzen erhalten hierzu vorbereitend eine dreitägige Schulung zur Entscheidungsfindung, zum Coaching sowie zur evidenzbasierten Patienteninformation. Informationsgrundlage des Coachings ist eine eigens entwickelte Internetplattform.
Der primäre Endpunkt der Cluster-randomisiert-kontrollierten Studie ist die Rate an Teilnehmern mit einer informierten Entscheidung.
Entwicklung und Evaluation erfolgen in zwei Phasen: In der ersten Phase wird ein Programm (Schulungscurriculum, Informationsplattform auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse zur MS) zur Unterstützung der informierten Entscheidungsfindung für Menschen mit einer MS-Erkrankung erstellt und pilotiert werden.
In der zweiten Phase wird das Programm im Rahmen einer Cluster-randomisiert-kontrollierten Studie mit 6 Monaten Beobachtungszeit geprüft.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ansprechpartnerin:
Anne Christin Rahn (MScHS)
Anne.Rahn@uni-hamburg.de<br /> (Anne.Rahn"AT"uni-hamburg.de)Tel: +49 40 42838 - 6634
8) Spezialisierte Pflegefachpersonen zur Unterstützung informierter partizipativer Entscheidungsfindung in der Onkologie (SPUPEO)
Laufzeit: 1. 3. 2012 - 30. 6. 2016
Projektleitung: Dr. phil. Anke Steckelberg, Universität Hamburg, MIN-Fakultät; Gesundheitswissenschaften
Kooperationspartner (alphabetische Reihenfolge):
- Dr. med Barbara Brückner, Chefärztin Brustzentrum Krankenhaus Waldfriede, Berlin-Zehlendorf
- Monika Engelke, Diplom-Pflegewissenschaftlerin und Institutsleitung Bildungszentrum Ruhr/Bildungswerk e.V.
- Dr. rer. Nat. Burhard Haastert, mediStatistica; Düsseldorf
- Dr. med. John Hackmann, Chefarzt im Brustzentrum Ennepe-Ruhr Kreis am Marien Hospital Witten; St. Elisabeth Gruppe
- Gudrun Kemper, Arbeitskreis Frauengesundheit in Medizin, Gesellschaft und Psychotherapie
- Priv. Doz. Dr. med. Sibylle Loibl, GBG-Forschungs-GmbH; Neu-Isenburg
- Isabel Zolke, Breast care Nurse im Brustzentrum Ennepe-Ruhr Kreis am Marien Hospital Witten; St. Elisabeth Gruppe
Beschreibung:
Im Rahmen der Studie wird exemplarisch für die Onkologie ein Programm zur Unterstützung von Shared Decision Making (SDM) für Frauen mit einem neu-diagnostizierten Brustkrebs entwickelt und evaluiert. Ziel des Programms ist die Optimierung der Versorgungsstrukturen durch den Einsatz speziell geschulter Pflegefachpersonen zur Vorbereitung und Unterstützung von medizinischen Entscheidungen. Mit Hilfe eines modularisierten Schulungsprogramms werden Pflegefachpersonen und weitere Beteiligte auf die Neuorientierung vorbereitet. Geeignete Entscheidungshilfen werden hierbei begleitend eingesetzt. Das Programm soll in die bestehenden Strukturen der Versorgung von Patientinnen mit Brustkrebs integriert werden und hat zudem einen prototypischen Charakter.
Die Entwicklung und Evaluation erfolgt in zwei Phasen:
Phase 1: Erstellung und Pilotierung eines Programms zur Unterstützung der informierten partizipativen Entscheidungsfindung für Frauen mit Brustkrebs.
Phase 2: Evaluation des Programms in einer cluster-randomisiert-kontrollierten Studie in zertifizierten Brustzentren.
Es wird erwartet, dass die Implementierung des Programms zu einer höheren Einbeziehung von Frauen in die Entscheidungsfindung führt. Darüber hinaus wird erwartet, dass mehr informierte Entscheidungen von den Patientinnen getroffen werden. Als weiteres Ergebnis wird eine Reduktion von Entscheidungskonflikten erwartet. Das Versorgungsmodell soll auf andere onkologische und nicht onkologische Versorgungsbereiche übertragbar werden können.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
Homepage: www.spupeo.de
Ansprechpartner:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg@uni-hamburg.de<br /> (ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de)
9) Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit zum Thema "Schulungsprogramme zur Förderung der Mundgesundheit von Alten- und Pflegeheimbewohnern"
Projektleitung: Martina Albrecht, Universität Hamburg, Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Kooperationspartner: Dr. Daniel R. Reißmann, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Beschreibung: Menschen in Alten- und Pflegeheimen sind nicht immer in der Lage allein eine ausreichende Mundpflege, wie z.B. Entfernung des Zahnbelags, durchzuführen. Sie benötigen in unterschiedlicher Weise Unterstützung. Doch Pflegekräfte kennen häufig nicht die Bedeutung der Mundgesundheit oder es mangelt an Wissen, wie diese erzielt werden kann. Es besteht eine Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit der Unterstützung der Bewohner bei der täglichen Mundhygiene und der tatsächlichen Unterstützung durch Pflegekräfte. Studien deuten darauf hin, dass verschiedene Strategien wie z.B. Schulungen für Pflegekräfte effektiv im Hinblick auf die Vorbeugung von oralen Erkrankungen bei Alten- und Pflegeheimbewohnern sind.
Ziel des Projektes ist die Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit zum Thema mit den Zielen:
1. Überprüfung der Wirksamkeit von Schulungsprogrammen zur Förderung der Mundgesundheit von Alten- und Pflegeheimbewohnern
2. Aufzeigen von zukünftigem Forschungsbedarf
Geplant ist die Erstellung eines Cochrane-Reviews nach den Vorgaben der Cochrane Collaboration.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ansprechpartnerin:
Martina Albrecht
<br /> (Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
10) Diabetes und Herzinfarkt - Entwicklung und Evaluation eines Programms zur evidenzbasierten informierten und geteilten Entscheidungsfindung zur Herzinfarktprävention bei Typ 2 Diabetes
Laufzeit: 1. 10. 2011 - 30. 09. 2017
Projektleitung: Dr. phil. Susanne Buhse, Universität Hamburg, Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Kooperationspartner: Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III, FB Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen
Beschreibung: Menschen mit Typ 2 Diabetes haben ein erhöhtes Herzinfarktrisiko. Zur Vorbeugung von Herzinfarkt gibt es eine Vielzahl von Maßnahmen. Aber welche Maßnahmen sind für wen persönlich geeignet? Dies sollten Arzt und Patient gemeinsam besprechen und entscheiden.
Übergeordnetes Ziel dieser Studie ist die stärkere Einbeziehung von Patienten mit in Entscheidungen zu ihren individuellen Therapiezielen und Therapiemaßnahmen. Den Patienten soll eine informierte und geteilte Entscheidungsfindung (englisch: informed shared decision making – ISDM) auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse und auf Basis ihrer eigenen Präferenzen ermöglicht werden. Im Rahmen des Projektes wird ein ISDM-Programm zur Herzinfarktprävention bei Diabetes mellitus Typ 2 für die ärztliche Praxis entwickelt und evaluiert. Das Programm soll in bestehende Strukturen der Versorgung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 integriert werden.
Entwicklung und Evaluation erfolgen in drei Phasen:
In Phase 1 wird das ISDM-Programm entwickelt. Es wird drei Komponenten beinhalten: 1) eine bereits entwickelte Entscheidungshilfe zur Herzinfarktprävention bei Typ 2 Diabetes, 2) ein Gruppenberatungsmodul, das sicherstellt, dass die Patienten Inhalte und Struktur der Entscheidungshilfe verstehen und 3) ein Schulungsprogramm für Diabetesberaterinnen und Medizinische Fachangestellte (MFA), die das Gruppenberatungsmodul anbieten.
Phase 2 beinhaltet eine randomisiert kontrollierte Studie (RCT) zur Exploration der Wirksamkeit. Diese Studie wird in der Poliklinik für Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen des Universitätsklinikums Jena durchgeführt.
Phase 3 beinhaltet eine cluster-randomisiert kontrollierte Studie (cRCT) zur Exploration der Wirksamkeit unter Implementierungsbedingungen in Hausarztpraxen in Jena.
Drittmittelgeber: European Foundation for the Study of Diabetes (EFSD)
Homepage: http://www.diabetes-und-herzinfarkt.de
Ansprechpartner:
Dr. phil. Susanne Buhse
Susanne.Buhse@uni-hamburg.de<br /> (susanne.buhse"AT"uni-hamburg.de)Tel: 040 42838-3528
Fax: 040 42838-3732
<br />(Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
11) AOK-Online-Portal "Entscheidungshilfe Organspende nach dem Tod"
Laufzeit: 1. 12. 2011 - 30. 9. 2012
Projektleitung: Dr. phil. Matthias Lenz, Universität Hamburg, Fachbereich Gesundheitswissenschaften
Beschreibung: Das Transplantationsgesetz (TPG) regelt seit 1997 in der Bundesrepublik Deutschland die Zulässigkeit von Organspenden, sowohl beim Lebenden als auch beim Verstorbenen. Derzeit gilt die erweiterte Zustimmungslösung, d.h., ohne Zustimmung des Spenders oder der nächsten Familienangehörigen (im Falle des Hirntodes) ist eine Organentnahme nicht zulässig. Das TPG steht vor der Novellierung. Insbesondere wird die Einführung der sog. „Entscheidungslösung“ diskutiert. Jeder Bürger würde dabei einmal oder mehrmals im Leben explizit gefragt werden, ob er nach seinem Tod Organe spenden möchte.
Ziel dieses Projektes ist die Bereitstellung eines hochwertigen Informationsangebots im Internet, das den Menschen bei der Entscheidungsfindung „für oder gegen eine Organspende nach Feststellung des Todes“ unterstützt. Ziel ist nicht, die Menschen zu einer Entscheidung zu überreden, sondern sie auf „neutralem Boden“ aufzuklären.
Entwicklung und Evaluation dieser Entscheidungshilfe folgen internationalen Qualitätsstandards. Hierzu zählt neben der Exploration von Bedarf und Kontext, die Prototypenentwicklung unter Einbeziehung von Betroffenen. Dann folgen Machbarkeits- und Pilotstudien. Nach erfolgreicher Entwicklung und Bereitstellung des Informationsangebots auf den Internetseiten des AOK-Bundesverbandes wird ein ggf. weiterer Informationsbedarf über einen Survey mit Informationsnutzern systematisch erhoben. Fehlende Informationen werden ergänzt. Nach erfolgreicher Bereitstellung des vollständigen Informationsangebots ist die Evaluation der Effektivität und Implementierung geplant.
Die Arbeitsgruppe Gesundheitswissenschaften der Universität Hamburg führt dieses Projektvorhaben in Kooperation mit dem AOK-Bundesverband durch.
Ansprechpartner:
Dr. phil Matthias Lenz
Matthias.Lenz@uni-hamburg.de<br /> (matthias.lenz"AT"uni-hamburg.de)Tel: 040 42838-7232
Fax: 040 42838-3732
<br /> <br /> (Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
12) Katastrophenbereitschaft von Pflegenden in Krankenhausnotaufnahmen - Entwicklung und Validierung eines Verfahrens zur Evaluation von Kompetenzen, die Pflegende in Notaufnahmen bei Krisensituationen zeigen sollten.
Laufzeit: 1. 7. 2011 - 30. 6. 2013
Beschreibung: Es wird ein Verfahren zur Bewertung der Kompetenzen entwickelt, die Pflegepersonal in zentralen Krankenhausnotaufnahmen in Krisensituationen zeigen sollten. Diese Kompetenzen sind zentral für die Katastrophenbereitschaft im Gesundheitssektor. Es ist ein Projekt der Universität Hamburg und wird durch den Klinikbetreiber Asklepios unterstützt. Das Projekt dient der Sicherung der Qualität der Patientenversorgung in Akut- und Krisensituationen sowie gesundheitsökonomischen Zielen.
Das Evaluationsverfahren wird über vier Projektschritte entwickelt und getestet: 1) Über Feldforschung und Literaturanalysen werden die Zielgruppe (in den Notaufnahmen tätige Pflegedisziplinen) und die erforderlichen Kompetenzen identifiziert. Mit einer internetbasierten Umfrage (Delphi) werden die Ergebnisse mit Experten abgestimmt. 2) Aus den identifizierten und abgestimmten Kompetenzen wird der Prototyp des Verfahrens entwickelt. Im Rahmen einer Pilotstudie wird dessen Verwendbarkeit getestet. Falls erforderlich, wird das Verfahren überarbeitet. 3) Die Qualität der mit diesem Verfahren vorgenommenen Kompetenzbewertungen wird über mehrere simulierte „Ersatzereignisse“ (Katastrophenschutzübungen in Krankenhäusern) ermittelt. 4) Aus dem fertigen Instrument wird ein praktisch verwendbares Evaluationshandbuch (Produkt) zusammengestellt.
Das Evaluationshandbuch wird frei zugänglich (ohne Schutzrechte) im Internet veröffentlicht und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bereitgestellt. Die Asklepios Kliniken werden es in ihren Kliniken einführen. Rückmeldungen werden systematisch erfasst und ausgewertet. Daraus wird ggf. Optimierungsbedarf abgeleitet.
Erwartet wird ein zuverlässiges und praktisch verwendbares Verfahren zur Kompetenzmessung. Aus dessen Anwendung lassen sich für Krankenhäuser gezielte Fortbildungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen ableiten. Erwartet wird, dass eine Optimierung der Versorgungsprozesse über Qualitätssicherung auch Kosten spart. Verfahren zur Kompetenzmessung liegen auch für andere Disziplinen des Gesundheitssektors, die in Katastrophenfälle involviert sind, nicht vor. Der theoretische Ansatz des Projektes ist innovativ, das fertig entwickelte Verfahren und die angewendete Evaluationsmethodik können als Basis für andere Forschungsprojekte dienen.
Homepage: http://www.cocep.de/
Ansprechpartner:
Dr. phil. Matthias Lenz
Matthias.Lenz"AT"uni-hamburg.de
13) Autonomy Preferences, Risk Knowledge and Decision Making Performance in MS Patients (AutoMS)
Laufzeit: 1. 12. 2010 - 30. 11. 2012
Projektleitung: Prof. Dr. med Christoph Heesen, Institut für Neuroimmunologie und klinische MS-Forschung (inims), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Allesandra Solari, MD Unit of Neuroepidemiology, Foundation IRCCS Neurological Institute C. Betsa, Milan Italy
Beschreibung: Entscheidungen über Immuntherapien der Multiplen Sklerose sind in hohem Maße sensitiv für Patientenpräferenzen. Daher ist ein sorgfältiges Abwägen der individuell bewerteten Chancen auf Nutzen bzw. der Risiken von Nebenwirkungen zwischen den verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten erforderlich. Besonders hinsichtlich einiger kürzlich entwickelter neuer Medikamente mit erheblichem Gefahrenpotential sind die Qualität der Risikokommunikation und die Notwendigkeit der Patientenbeteiligung (shared decision making, SDM) zu berücksichtigen.
Im AUTOMS-Projekt werden in einer Reihe europäischer MS-Zentren Rollenpräferenzen von MS Patienten in Bezug auf medizinische Entscheidungen erhoben. Außerdem werden gemeinsame Methoden zur Evaluation von Entscheidungsprozessen entwickelt, übersetzt und validiert. Damit sollen die Voraussetzungen für international vergleichende Studien und die Diskussion über Qualitätsstandards geschaffen werden. Das Projekt hat drei Teilprojekte.
AutoMS-Preference: Linguistische Validierung der Control Preference Skala in den Teilnehmerländern sowie Entwicklung einer elektronischen Darbietungsform der Skala.
AutoMS-Risk-knowledge: Ausgehend von früheren Skalen zum MS-bezogenen Risiko-Wissen soll ein europäischer Konsens über das (Entscheidungs-) relevante Wissen hergestellt werden.
AutoMS-Decision-Making: Hier wird ein neues umfassendes Inventar zur Beurteilung von Patienteneinbeziehung zur Validierung eines Goldstandards für die SDM-Evaluation eingeführt, übersetzt und in den Teilnehmerländern angewandt. Basierend auf der „theory of planned behaviour” wird außerdem ein Fragebogeninstrument einem internationalen Validierungsprozess unterzogen, mit dem kognitive Komponenten der Immuntherapie-Entscheidung operationalisiert werden. Hiermit können etwa Effekte von Entscheidungshilfen evaluiert werden.
Vorarbeiten und Planung werden in Hamburg und Mailand bestritten, die meisten Instrumente werden sodann von allen teilnehmenden europäischen Ländern einem australischen MS-Zentrum übersetzt und in einer Erhebung erprobt.
Zentren: Außer in Deutschland und Italien nehmen MS-Zentren in Serbien, Estland, Großbritannien, Belgien, Frankreich und Australien an dem in AUTOMS Projekt vorgesehenen Arbeiten und Erhebungen teil.
Ansprechpartner:
Dr. phil Jürgen Kasper
k@sper.info<br /> (k"AT"sper.info)Tel: 040 42838-7231
Fax: 040 42838-3732
Leitung von AutoMS-Decision-Making
14) RightTimePlaceCare - Demenzversorgung in Europa
Laufzeit: 1. 5. 2011 -28. 2. 2012
Kooperationspartner: Prof. Dr. Gabriele Meyer, Universität Witten/Herdecke (wissenschaftliche Koordinatorin des Gesamtvorhabens)
Beschreibung: Die bestmögliche Versorgung von Menschen mit Demenz und die Unterstützung pflegender Angehöriger stellt zweifelsohne eine wichtige Herausforderung für Deutschland sowie alle europäischen Länder dar.
Im RightTimePlaceCare Projekt innerhalb des 7. Rahmenprogramms der EU arbeiten wissenschaftliche Einrichtungen aus acht Ländern – namentlich Deutschland, England, Estland, Finnland, Frankreich, Niederlande, Schweden und Spanien – seit Januar 2010 an dieser Fragestellung. In Deutschland wird das Projekt an den Universitäten Hamburg und Witten/Herdecke durchgeführt. Die Koordination des Gesamtprojektes hat die Universität Witten/Herdecke. Das Projekt untersucht die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, um die bestmögliche Pflege, Versorgung und Unterstützung am bevorzugten Wohnort gewährleisten zu können und ein optimales Verhältnis von Wohlergehen von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen bei gesellschaftlich akzeptablem Kostenverhältnis zu erreichen. Es gilt Antworten auf die Fragen zu finden, welche Unterstützungsangebote die häusliche Pflege entlasten und wann und unter welcher Voraussetzung die Versorgung im Heim das angemessene Angebot darstellt. Der Vergleich der Demenzversorgung in Ländern aus Nord-, West-, Ost- und Südeuropa eröffnet neue Lern- und Austauschmöglichkeiten.
RightTimePlaceCare besteht aus sechs Arbeitspaketen: Arbeitspaket 1 und 6 sind dem Management sowie der Dissemination und Öffentlichkeitsarbeit gewidmet. Das Arbeitspaket 2 dient der Beschreibung und dem Vergleich der Gesundheits-, Sozialversorgungs- und Wohlfahrtssysteme, Selbsthilfe und Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre pflegenden Angehörigen sowie der Beschreibung der Kommunikation an der Schnittstelle häusliche/institutionelle Langzeitpflege und -versorgung. Zu diesem Zweck wurden umfangreiche Literaturanalysen und Experteninterviews durchgeführt. Im Herbst 2011 werden Fokusgruppen initiiert. Im Arbeitspaket 3 und 4 werden Befragungen vom Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen in den beiden Settings Häuslichkeit und Pflegeheim durchgeführt. Ziel ist es, eine möglichst dichte Beschreibung der Lebensumstände, des Gesundheitszustandes und der sozioökonomischen Bedingungen, der in Anspruch genommenen Serviceleistungen und Unterstützungsangebote von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen zu erhalten. Im Arbeitspaket 5 werden alle Informationen zusammen geführt, um Best-Practice-Strategien abzuleiten. Diese gilt es, Entscheidungsfindern im Gesundheitswesen auf nationaler und europäischer Ebene darzulegen.
RightTimePlaceCare hat eine 42-monatige Laufzeit (bis Juni 2013). Das Gesamtfördervolumen beträgt knapp 3 Millionen EURO.
An der Universität Hamburg werden im Rahmen des Arbeitspaketes 3 Interviews mit Menschen mit Demenz, deren Angehörigen sowie Pflegenden in der stationären und ambulanten Pflege durchgeführt.
Ansprechpartner:
Anja Gerlach (MScN)
Anja.Gerlach@uni-hamburg.de (Anja.Gerlach"AT"uni-hamburg.de)
Tel: 040 42838-3494
Fax: 040 42838-3732
Prof. Dr. phil. Sascha Köpke
Sascha.Koepke@uni-hamburg.de(Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
15) Entwicklung und Pilotierung einer Leitlinie zur Erstellung und Präsentation von evidenzbasierter Patienteninformation (EBPI)
Laufzeit: 1. 6. 2010 - 30. 4. 2012
Kooperationspartner: Universitäten Hamburg und Witten/Herdecke, WINEG, Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin - Fachbereich Patienteninformation
Beschreibung: Evidenzbasierte Patienteninformation (EBPI) ist eine Vorraussetzung für informierte Entscheidungen. Die meisten Bürger und Patienten wollen mehr und vor allem glaubwürdigere Informationen und eine größere Beteiligung an der Entscheidungsfindung. Das Recht von Patienten auf EBPI begründet sich zudem aus einem ethischen Anspruch heraus. Insbesondere im Bereich chronischer Krankheiten sind EBPI unabdinglich, denn die bisher vorliegenden Informationen diverser Anbieter sind überwiegend geringer Qualität und oftmals interessengeleitet.
Schulungsprogramme, die die Kompetenz zur Erstellung einer Zielgruppen gerechten und verständlichen EBPI befördern können, liegen aber nicht vor. Für die Erstellung von Patienteninformationen aus Leitlinien gibt es keine wissenschaftlich begründeten Anleitungen. Der Bedarf hierfür ist dringend. Die hier geplante S3 Leitlinie mit Schulungsprogramm zielt darauf ab, Anbieter von Patienteninformationen, Fachgesellschaften. Industrie u. a. zu befähigen, EBPI nach höchsten Standards zu erstellen. Das Projekt schließt inhaltlich an das Projekt zur Evaluation einer EBPI zum Thema Darmkrebs der ersten Förderphase dieser Ausschreibung an sowie an weitere umfangreiche Vorarbeiten der Antragstellerinnen.
Mit dem Projekt wird eine Leitlinie für EBPI erstellt und in Pilotstudien evaluiert. Es gilt den Nachweis zu führen, dass die Leitlinie die Qualität von EBPI verbessert.
Die S3 Leitlinie zur Erstellung von EBPI kann langfristig die Versorgung mit qualitativ hochwertiger Patienteninformation erreichen und damit informierte Entscheidungen von Patienten befördern. Hochwertige EBPI kann Patienten befähigen, sich von den zunehmend an sie herangetragenen, interessensgeleiteten diagnostischen und therapeutischen Angeboten zu distanzieren und eine Unterscheidung zwischen Nutzen versprechenden und fragwürddigen Optionen vorzunehmen. EBPI kann auch dazu beitragen, dass Entscheidungen im Gesundheitssystem von Patienten besser nachvollzogen werden können.
Der Leitlinienerstellungsprozess folgt dem aktuell vorgeschlagenen modifizierten Standard der Leitlinienentwicklung. Zudem werden die methodischen Schritte zur systematischen Leitlinienentwicklung des Scottish Intercollegiate Guideline Network (SIGN) und die Kriterien des Deutschen Instruments zur methodischen Leitlinien-Bewertung (DELBI) zugrunde gelegt. In Anlehnung an die Methodik des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) gilt es, die Relevanz, Angemessenheit, Vollständigkeit und Praktikabilität der Leitlinienempfehlungen durch externe Gutachter und Fokusgruppen mit potentiellen Anwendern und Betroffenen prüfen zu lassen. Im Einzelnen umfasst der Prozess die Entwicklung eines Methodenpapiers zur Steuerung des Leitlinienerstellungsprozesses (Methodiker Uni- Hamburg und Witten/Herdecke), die Entwicklung der zu bearbeitenden Fragestellungen (Experten), die Anfertigung der Leitlinie und die Formulierung der Empfehlungen und die Entwicklung des Schulungsprogramms (Methodiker Uni- Hamburg und Witten/Herdecke), die externe Begutachtung der leitlinie durch drei Experten, die Anpassung der EBPI-Checkliste zur Evaluation (Methodiker Uni- Hamburg).
Die Pilotierung erfolgt in zwei Fokusgruppen mit je zehn potentiellen Anwendern der Leitlinie. Zudem finden zwei Pilotschulungen des Schulungsprogramms mit je zehn potentiellen Anwendern der Leitlinie statt. Anschließend erfolgt die Revision von Leitlinie und Schulungsprogramm.
Die Stichprobe zur Evaluation der Leitlinie im Vorher-Nachher-Design umfasst 20 Ersteller von Patienteninformationen aus verschiedenen Institutionen, die in der Vergangenheit bereits Produkte erstellt haben und im definierten Projektzeitraum mindestens eine EBPI erstellen können. Adressiert werden u. a. die AWMF (Patientenleitlinien), Krankenkassen, die Unabhängige Patientenberatung, Verbraucherzentralen, Journalisten, Pharmafirmen.
für die Evaluation (Vorher) werden je eine Information der Studienteilnehmer vor Bereitstellung der Leitlinie eingeschlossen. Fünf Studienteilnehmer erstellen je eine Leitlinie für den Bereich der chronischen Erkrankungen, fünf weitere erhalten zusätzlich zur Leitlinie die Schulung und erstellen ebenfalls eine EBPI für ihren Bereich. Die Zuordnung zu den Gruppen erfolgt per Zufallsverfahren. Die Evaluation der EBPI erfolgt anhand der überarbeiteten EBPI-Checkliste. Die Ratings der EBPI werden von zwei unabhängigen, trainierten Personen durchgeführt, die gegen die Gruppenzugehörigkeit verblindet sind.
Die kostenlose Verbreitung der Leitlinie mitsamt Schulungsmanual erfolgt nach erfolgreicher Evaluation über das DNEbM, FB Patienteninformation. Die Schulungen können parallel zu den etablierten EBM-Kursen angeboten werden. Die Aktualisierung der Leitlinie erfolgt ebenfalls über den FB Patienteninformation.
Durch Publikationen und Vorträge werden die Leitlinie und das Schulungsprogramm Deutschland-weit bekannt gemacht. Das DNEbM, FB Patienteninformation, hat die Unterstützung des Projekts zugesagt. Die Ergebnisse werden die Erstellung von Patienteninformationen unterstützen.
link zur Homepage
Ansprechpartner:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de
16) eLearning-Phasen in den Gesundheitswissenschaften - ein Projekt im Rahmen der Ausschreibung "Seminare ans Netz der Universität Hamburg"
Laufzeit: 1. 9. 2010 - 1. 9. 2011
Beschreibung: In den Gesundheitswissenschaften sollen ausgewählte Lehrveranstaltungen in Blended-Learning Szenarien (Präsenzveranstaltungen plus eLearning) umgewandelt werden. Die Veranstaltungen sind zentrale Bestandteile des Bachelorstudiums im Studiengang Lehramt Berufliche Schulen.
Sämtliche Präsentationen der Präzensveranstaltungen sowie weitergehende Medien (vornehmlich Videos) werden online bereitgestellt. Die Studierenden werden in elearning-Phasen zwischen den Präsenzterminen Inhalte selbst erlernen und in Gruppen-und Einzelaufgaben das Erlernte anwenden. Die Aufgaben variieren zwischen der Anfertigung eines Forenbeitrages, einer Wikiseite oder der Abgabe einer Ausarbeitung. Zu einem Thema sollen die Studierenden in einem virtuellen Meeting einen Vortrag halten, der aufgezeichnet und als Dokumentation und zum Peer-Review allen Teilnehmern bereitgestellt wird. Die Dozenten stehen in virtuellen Sprechstunden für Fragen der Teilnehmer zur Verfügung.
Ziel ist, dass die Studierenden selbstorientiert und interaktiv Themen erarbeiten. Durch die Bearbeitung von Aufgaben im Forum und Wiki sind Peer-Reviewing Prozesse möglich. Teamfähigkeit, Online-Kommunikation und Kollaboration sowie allgemeine Medienkompetenz werden gefördert. Die Aufzeichnung des Vortrages im Online-Meeting ermöglicht ein detailliertes Feedback durch die Dozenten und Mitstudierende und dadurch eine weitergehende Selbstrefektion.
Durch die modellhafte Umsetzung von Blended-Learning soll ein zeitlich flexibleres Studium im Lehramt berufliche Schulen ermöglicht werden. Die im Projektzeitraum erarbeiteten Modelle und Vorlagen können nach Ablauf der Förderung im Studiengang weiterverwendet und auf weitere Veranstaltungen übertragen werden.
Ansprechpartner:
Dr. phil. Matthias Lenz
Matthias.Lenz"AT"uni-hamburg.de
17) Erstellung und wissenschaftliche Evaluation einer Verbraucherbroschüre zu Osteoporose
Laufzeit: 1. 5. 2010 - 28. 2. 2011
Beschreibung: Die Erstellung und wissenschaftliche Begleitevaluation einer evidenzbasierten Verbraucherinformation zur Prävention Osteoporose-assoziierter Frakturen dient als Grundlage der Entscheidung über Früherkennung und nicht-pharmakologische und pharmakologische präventive Interventionen. PatientInnen und VerbraucherInnen im Gesundheitswesen haben einen Anspruch auf evidenzbasierte Information zu präventiven, diagnostischen und therapeutischen Optionen. Dies gilt insbesondere bei Präventionsangeboten, da hier Gesunde durch diagnostische und präventive Interventionen als behandlungsbedürftig definiert werden. Osteoporose ist in den letzten Jahren zu einem viel diskutieren Thema geworden. Auch in Deutschland wurde durch Kampagnen versucht, ein öffentliches Bewusstsein für das Gesundheitsrisiko Osteoporose zu schaffen. Die verfügbaren Verbraucherinformationsbroschüren diverser Anbieter sind jedoch nicht geeignet, partizipative Entscheidungsfindung zu fördern. Die Entwicklung eines wissenschaftsbasierten, unabhängigen und verständlichen Informationsangebotes ist dringend geboten.
Ziel des Vorhabens
Erstellung und Pilotierung einer evidenzbasierten Information für VerbraucherInnen zur Prävention Osteoporose-assoziierter Frakturen. Die Information hält die folgenden Module vor:
- Die Abschätzung des persönlichen Lebenszeitrisikos für Osteoporose und deren Folgen,
- Geschlechtsrollenaspekte und Osteoporose
- Risiko unter besonderen Konstellationen (z.B. Einnahme von Kortison, Therapie-bedingte Immobilisierung bzw. Bettruhe),
- Wechseljahre
- Genauigkeit, prädiktive Fähigkeit und Nutzen / fehlender Nutzen / Schaden von Früherkennungsuntersuchungen,
- Nutzen / fehlender Nutzen / Schaden nicht-medikamentöser, verhaltensorientierter präventiver Interventionen (z.B. Einstellen des Rauchens, körperliche Aktivität, Calciumaufnahme über die Ernährung),
- Nutzen / fehlender Nutzen / Schaden präventiv-medikamentöser Ansätze (z.B. Calcium und Vitamin D).
Methodische Schritte
- Systematische Literaturrecherche nach internationalen und nationalen systematischen Übersichtsarbeiten, Leitlinien und HTA-Reports in englischer und deutscher Sprache in der Datenbank Medline (via PubMed) und der Cochrane Library, HTA- und Leitliniendatenbanken,
- Überprüfung der Validität der identifizierten Literatur anhand anerkannter Qualitätskriterien,
- Datenextraktion und Anfertigen einer Übersicht,
- Aufbereitung der Daten für die Kommunikation mit Verbrauchern unter Berücksichtigung der Kriterien für evidenzbasierte, für Verbraucher angemessene Risikokommunikation,
- Evaluation der Verbraucherinformation in Fokusgruppen mit 40 Vertretern der Zielgruppe als Teil der Informationserstellung,
Aufbereitung der Information als Broschüre für Versicherte der Barmer Ersatzkasse.
Drittmittelgeber: Barmer GEK
Ansprechpartner:
Univ.-Prof. Dr. med. Ingrid Mühlhauser
Ingrid_Muehlhauser"AT"uni-hamburg.de
18) Wissenschaftliche Begleitung der Pflegestützpunkte in Hamburg
Laufzeit: 1. 11. 2009 - 30. 11. 2010
Kooperationspartner: Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinsoziologie, Dr. Hanneli Döhner (http://www.uke.de/institute/medizin-soziologie/index_62722.php) link
Beschreibung: Pflegestützpunkte sind Beratungsstellen, die gemeinsam von den Kranken- und Pflegekassen sowie den Ländern getragen werden. Pflegestützpunkte beraten und unterstützen hilfe- und pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen zu allen Fragen rund um das Thema Pflege, unabhängig von der Kassenzugehörigkeit oder dem Bezug von Sozialleistungen.
Die Inanspruchnahme der Pflegestützpunkte und deren Bedarfsbemessung werden wissenschaftlich begleitet. Eine systematische Evaluation ist notwendig, um eine adäquate Umsetzung und Weiterentwicklung der Pflegestützpunkte zu ermöglichen sowie Impulse für die weitere Gestaltung dieses wichtigen Versorgungssektors zu erhalten. Die wissenschaftliche Untersuchung soll die Entscheidungsgrundlagen für eine bedarfsorientierte Verteilung, Anzahl und Ausstattung der Pflegestützpunkte liefern.
Das Projekt ist in drei Teilstudien gegliedert: Evaluation auf Anbieterseite, Evaluation auf Nutzerseite sowie Evaluation des Pflegestützpunktes für Kinder und Jugendliche am „Beratungszentrum Sehen-Hören-Bewegen-Sprechen“, bei denen unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen:
- Dokumentenanalysen (Auswertung der Dokumentationen der Pflegestützpunkte)
- Qualitative Experteninterviews mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflegestützpunkte
- Gesprächsrunden mit Vertretern aller Beteiligtengruppen (Mitarbeitern bei Pflegestützpunkten, Bezirk, Kassen, BSG sowie Nutzerinnen und Nutzern)
- Schriftliche Befragung bei den (potenziellen) Nutzerinnen und Nutzern der Pflegestützpunkte
In der Teilstudien-übergreifenden zusammenfassenden Bewertung zum Bedarf an Pflegestützpunkten werden Aussagen vorgenommen zu:
- dem Vergleich zwischen den von Nutzern erwarteten und den laut Dokumentation angebotenen Rahmenbedingungen (z.B. Zugangswege, zeitlicher Rahmen, usw.)
- dem Vergleich zwischen den von Nutzern erwarteten Leistungen und den laut Dokumentation erbrachten Leistungen (z.B. Themenschwerpunkte der Beratung)
- dem Vergleich zwischen den von Nutzern erwarteten Leistungen und den von Nutzern berichteten Leistungen
(z.B. Themenschwerpunkte der Beratung) - dem Vergleich zwischen den Nutzern berichteten Leistungen und den laut Dokumentation erbrachten Leistungen
(z.B. Schwerpunkte der Beratung) - dem Verhältnis von fallbezogener Informations-, Beratungs- und Case Management-Tätigkeit und Netzwerkarbeit (Care Management)
- dem Verhältnis von vorhandener Kapazität und gegenwärtiger und zu erwartender Nachfrage
- der Angemessenheit der Anzahl, der Ausstattung und der Standorte der PSP
- dem Bedarf anzusätzlicher spezifischer Beratungskapazität im Sinne des SGB XI in einem PSP für Kinder und Jugendliche, angebunden an das Beratungszentrum
Drittmittelgeber: Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz - BSG
(http://www.hamburg.de/bsg / http://www.hamburg.de/pflegestuetzpunkte/)
Den Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung finden Sie unter:
http://www.hamburg.de/pflegestuetzpunkte/1077200/pflegestuetzpunkte.html
Ansprechpartner:
Dr. phil. Sascha Köpke
Sascha.Koepke@uni-hamburg.de(Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
19) Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit zum Thema "Personenzentrierte psychosoziale Intervention zur Reduktion antipsychotischer Medikationen in der geriatrischen Langzeitpflege"
Laufzeit: 1. 11. 2009 - 31. 10. 2011
Kooperationspartner: Prof. Dr. Gabriele Meyer, Universität Witten-Herdecke
Beschreibung: Nationale und internationale Erhebungen zeigen, dass Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen regelhaft Antipsychotika zur Kontrolle demenzbedingter Verhaltensweisen erhalten. Demgegenüber beschreiben Praxisleitlinien zu herausforderndem Verhalten psychologische Interventionen und Umgebungsanpassung als Mittel der Wahl und empfehlen das Absetzen von Antipsychotika nach Besserung der Symptome.
Ziel des Projektes ist die Erstellung einer systematischen Übersichtsarbeit zum Thema mit den Zielen:
1. Überprüfung der Wirksamkeit von psychosozialen Interventionen zur Reduktion antipsychotischer Medikationen in der geriatrischen Langzeitpflege
2. Evaluation des Erstellungsprozesses der eingeschlossenen komplexen Interventionen
3. Aufzeigen von zukünftigem Forschungsbedarf
Geplant ist die Erstellung eines Cochranereviews nach den Vorgaben der Cochrane Collaboration.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Ansprechpartner:
Dr. phil. Sascha Köpke
sascha.koepke@uni-hamburg.de(Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
20) Erstellung einer Patienten-Leitlinie zur S3-Leitlinie "Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen
Laufzeit: 15. 7. 2009 - 31. 3. 2010
Beschreibung: Die Erstellung der Patienten-Leitlinie zur S3-Leitlinie „Behandlung akuter perioperativer und posttraumatischer Schmerzen“ erfolgt in Anlehnung an die Methodik im Programm für Nationale Versorgungsleitlinien (https://www.aezq.de/mdb/edocs/pdf/schriftenreihe/schriftenreihe33.pdff)
unter Beteiligung von Vertretern der Selbsthilfe (Patientenvertretern) und Experten aus nicht-medizinischen Professionen, wie z.B. der Pflegeprofession. Eine Patientenleitlinie ist eine spezielle Art von Information für Patienten/Verbraucher und deren Angehörige. Der Inhalt basiert auf den Empfehlungen einer evidenzbasierten Leitlinie.
Methodisches Vorgehen im Entwicklungsprozess der Patientenleitlinie
- Recherche national vorhandener Patienteninformationen zum Thema Schmerz
- Methodische Qualitätsbewertung anhand der Kriterien für EBPI
- Systematische Literaturrecherche und Analyse zu Patientenpräferenzen und Schmerz
- Systematische Erhebung der Patientenpräferenzen mittels direkter Befragung
- Generierung der Inhalte der Patientenleitlinie durch Exploration der Informationsbedürfnisse der Mitglieder der Patientenleitlinienentwicklungsgruppe
- Textentwurf der Patientenleitlinie unter Berücksichtigung der Kriterien für EBPI
- Einbeziehung der Patientenleitlinienentwicklungsgruppe in die redaktionelle Arbeit; mehrstufiger Abstimmungsprozess
- Prüfung des Textentwurfes auf Leitlinienkonformität durch externe Gutachter
- Fokusgruppeninterview mit Patienten
- Öffentliche Konsultationsphase
- Endredaktion und Veröffentlichung
- Anfertigung eines Methodenreports
Drittmittelgeber: Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Schmerztherapie (DIVS) e. V.
Ansprechpartner:
Martina Albrecht geb. Bunge
Martina.Albrecht"AT"uni-hamburg.de
21) Expertise zu den Risiken von Adipositas
Laufzeit: 15. 4. 2008 - 31. 5. 2008
Drittmittelgeber: Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Ansprechpartner:
Matthias Lenz <br /> (k"AT"sper.info)Matthias(k"AT"sper.info).Lenz@uni-hamburg.de(sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
Tanja Richter <br /> (sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)tanja.richter@uni-hamburg.de(sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
22) Evaluation einer Evidenz-basierten Verbraucherinformation zur Entscheidungsfindung beim kolorektalen Screening
Laufzeit: 1.10. 2007 - 30. 3. 2009
Kooperationspartner: Gmünder Ersatzkasse
Beschreibung: Gesundheitsentscheidungen bedürfen transparenter und vor allem evidenz-basierter Verbraucher- bzw.
Patienteninformation. Dies gilt für therapeutische und diagnostische Verfahren als auch für Präventions- und Screeningmassnahmen.
Die international diskutierten und geforderten Qualitätsanforderungen für evidenzbasierte Patienten- und
Verbraucherinformationen werden kaum in die Praxis umgesetzt. Auf Grundlage einer systematischen Analyse deutschsprachiger Verbraucher-Informationsbroschüren zum kolorektalen Screening, vor dem Hintergrund international geforderter Qualitätsstandards
wurde eine Evidenz-basierte Verbraucherinformation zum Thema "Darmkrebsfrüherkennung" entwickelt.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ansprechpartner:
Dr. phil. Anke Steckelberg <br /> (k"AT"sper.info)ASteckelberg@uni-hamburg.de(k"AT"sper.info)
Christian Hülfenhaus <br /> (sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)Christian.Huelfenhaus@uni-hamburg.de(sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
23) Entwicklung und Evaluation von Patientenschulungsprogrammen zur Immuntherapie und symptomatischen Therapien bei Multipler Sklerose
Laufzeit: 1. 7. 2007 – 31. 6. 2010
Kooperationspartner: PD Dr. C. Heesen, Institut für Neuroimmunologie und Klinische Multiple Skleroseforschung, Universitäts-klinikum Hamburg-Eppendorf
Beschreibung: MS-Betroffene wollen aktive Rollen bei krankheitsbedingten Entscheidungen einnehmen. Betroffene haben einen niedrigen MS-spezifischen Informationsstand, wobei Informationsbedürfnisse nur ungenügend erfüllt werden. Es besteht ein großes Bedürfnis nach hochwertigen Informationen. Evidenz-basierte Patienteninformationen erhöhen die Fähigkeit Nutzen und Schaden von Therapien besser einzuschätzen und wirken nicht verängstigend. Bereits abgeschlossene Projekte unserer Arbeitsgruppe haben Evidenzbasierte Patienteninformationsmodule und Entscheidungshilfen zur Schubtherapie und zur Immuntherapie in randomisiert-kontrollierten Studien evaluiert.
Dieses Projekt hat zum Ziel ein Schulungsprogramm zur Immuntherapie zu entwickeln und zu evaluieren. Außerdem werden 3 Module zu symptomatischen Therapien entwickelt: Selbst-Management von Blasenstörungen, Selbst-Management der Spastik sowie Schmerzselbstmanagement. Alle Module werden in randomisiert-kontrollierten Studien evaluiert, um zu zeigen, ob sie einen Effekt auf Betroffenen-relevante Ergebnisparameter wie Medikamenteneinnahme, Symptomkontrolle und Lebensqualität haben.
Drittmittelgeber: National Multiple Sclerosis Society (NMSS), USA
Ansprechpartner:
Dr. phil. Sascha Köpke
Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de
24) Entwicklung und Evaluation einer Praxisleitlinie zu freiheitseinschränkenden Maßnahmen in Alten- und Pflegeheimen
Laufzeit: 1. 4. 2007 - 31. 3. 2010
Kooperationspartner:
- Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer, Universität Witten-Herdecke, Professur für Klinische Pflegeforschung
- Prof. Dr. med. Doris Bredthauer, Fachhochschule Frankfurt/Main, Professur für Case Management und barrierefreies Leben
- Dr. phil. Petra Koczy, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart, Abteilung Geriatrie
- Prof. Dr. jur. Thomas Klie, Evangelische Fachhochschule Freiburg, Professur für öffentliches Recht und Verwaltungswissenschaften, Arbeitsschwerpunkt Gerontologie und Pflege
- Dr. rer. nat. Burkhard Haastert, Biometriker, mediStatistica, Düsseldorf
- Arbeitsgruppe Schutz und Freiheit der Pflegekonferenz Wandsbek, Hamburg
Beschreibung: Vorangegangene Projekte haben bestätigt, dass mechanische freiheitseinschränkende Maßnahmen und psychotrope Medikamente mit potentiell freiheitseinschränkender Wirkung zur Routineversorgung in Alten- und Pflegeheimen gehören. Es wurden ausgeprägte Unterschiede zwischen den Einrichtungen dokumentiert. Da sich freiheitseinschränkende Maßnahmen ohne unerwünschte Wirkungen wie vermehrte Stürze und sturzbedingte Verletzungen reduzieren lassen, ist eine Intervention dringlich angezeigt, die auf den nachhaltigen Verzicht freiheitseinschränkender Maßnahmen ausgerichtet ist. Studien mit aufwändigen Programmen zur Reduktion von Maßnahmen haben kürzlich nur geringe bzw. keine Effekte gezeigt.
Eine Evidenz-basierte Praxisleitlinie kann ein wirkungsvolles Instrument zur Überwindung von Praxisvariationen und zur Förderung wissenschaftsbasierter Versorgungsprozesse und somit zur Reduktion freiheitseinschränkender Maßnahmen sein. Ziel der Studie ist es demnach, eine Praxisleitlinie zu entwickeln, die nachhaltig wirksam und sicher freiheitseinschränkende Maßnahmen reduzieren kann und die derzeitig vorhandenen, ausgeprägten Zentrumsunterschiede wirksam zu reduzieren vermag. Nach internationalen Kriterien für die Entwicklung von Praxisleitlinien wird eine multiprofessionelle Leitlinienentwicklungsgruppe die Leitlinie erstellen. Die Evaluation der Wirksamkeit und Sicherheit der Praxisleitlinie erfolgt anschließend im Rahmen einer Cluster-randomisierten, kontrollierten Studie mit 36 Hamburger und Bremer Alten- und Pflegeheimen.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Homepage: http://www.leitlinie-fem.de/
Ansprechpartner:
Dr. phil. Sascha Köpke
Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de
25) Systematischer Review zum Nutzen von Screening auf Sprachentwicklungsstörungen.
Laufzeit: 1. 4. 2007 - 31. 8.2008
Kooperationspartner:
Universitätskrankenhaus Eppendorf, Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie, Prof. Olaf von dem Knesebeck
Drittmittelgeber: Universitätskrankenhaus Eppendorf , Medizinische Fakultät, Institut für Medizinsoziologie,
Prof. Olaf von dem Knesebeck
Ansprechpartner:
Dr. phil. Dipl. Psych.Jürgen Kasper<br /> (k"AT"sper.info)k"AT"sper.info
26) Schubtherapie der Multiplen Sklerose – Implementierung eines Schulungsprogramms
Laufzeit: 1. 7. 2005 - 30. 6. 2007
Kooperationspartner:
PD Dr. C. Heesen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Neurologie, MS-Sprechstunde; DMSG Landesverband Nordrhein-Westfalen; DMSG Landesverband Berlin; Dr. P. Flachenecker, Fachklinik Quellenhof, Bad Wildbad; Dr. P. Pöhlau, Kamillus Klinik, Asbach; Prof. Dr. L. Kappos, Universitätsspital Basel
Beschreibung: Das Projekt schließt an das Modellprojekt „Informed shared decision making in der Therapie der Multiplen Sklerose“ an (» mehr dazu hier ). Hier werden zurzeit in zwei randomisiert-kontrollierten Studien die Effekte Evidenz-basierter Patienteninformationen auf die Einbeziehung von Patienten in medizinische Entscheidungsprozesse untersucht.
Die eine Studie zur Therapie des akuten Schubes der Multiplen Sklerose (MS) untersucht den Effekt eines Patienten-Schulungsprogramms auf die getroffenen Therapieentscheidungen.
In dem aktuellen Projekt soll dieses Schulungsprogramm deutschlandweit in die Versorgung MS-Betroffener implementiert werden. Betroffene erhalten somit die Möglichkeit, informierte Therapieentscheidungen zu treffen und maßgeblich an diesen mitzuwirken. Die Verwendung des standardisierten Schulungskonzeptes auf breiter Ebene wird durch das Anlernen von Schulenden in so genannten „Train-The-Trainer“ Kursen erreicht. Hierzu wird das vorhandene Schulungsmaterial überarbeitet und auf die Zielgruppe der zukünftigen Trainer (Pflegefachkräfte, Sozialpädagogen, Ärzte) abgestimmt.
Endpunkte der Evaluation sind:
• Durchführbarkeit, Akzeptanz und Qualität der Schulungen,
• Auswirkungen auf die Entscheidungsautonomie der Teilnehmer,
• Ökonomische Auswirkungen.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
Ansprechpartner:
Dr. Jürgen Kasper<br /> (k"AT"sper.info)<em class="em">k@sper.info</em>(k"AT"sper.info)
Sascha Köpke <br /> (sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)<em class="em">sascha.koepke@uni-hamburg.de</em>(sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de)
27) ebm@school: Critical health literacy (Gesundheitsbildung) für Schülerinnen und Schüler der Gymnasialen Oberstufe
Laufzeit: 1. 7. 2005 - 30. 6. 2006
Kooperationspartner:
Hilda Bastian, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln;
Gymnasien in Hamburg
Beschreibung: Eine erfolgreiche Umsetzung von Evidenz-basierter Medizin (EBM) erfordert langfristig die Kooperation und Akzeptanz der Bürger. Voraussetzung hierfür ist ein Grundlagenverständnis der Bürger zur Bedeutung der Wissenschaftsbasierung von Informationen zu Gesundheits- und Krankheitsfragen. Patienten und Verbraucher übernehmen zunehmend Verantwortung bei diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Die dafür erforderlichen Kompetenzen fehlen oft. Ein empowerment von Verbrauchern und Patienten, welches auf Autonomie und informierte Entscheidung abzielt, sollte möglichst früh ein kritisches Verständnis von Wissenschaft und im Besonderen Gesundheitswissenschaft und Medizin fördern. Dieses Projekt richtet sich daher an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Allgemeinbildender Schulen. Im Projekt werden 6 Kursmodule mit Online-Lerneinheiten zur Kompetenzsteigerung der critical health literacy entwickelt. Die Zielgruppe wird in den Prozess einbezogen. Zudem wird ein geeignetes Messinstrument für die Evaluation entwickelt.
Drittmittelgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln
Ansprechpartnerin:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de
28) Effizienz pflegerischer Einschätzung im Vergleich zu empfohlenen Testinstrumenten zur Vorhersage des Sturzrisikos von Alten- und Pflegeheimbewohnern
Laufzeit: 1. 4. 2005 - 31. 3. 2007
Kooperationspartner:
PD Dr. Ralf Bender, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln;
Alten- und Pflegeheime Hamburgs
Beschreibung: Im Rahmen dieser 12-monatigen Cluster-randomisierten, kontrollierten Studie wurde die pflegerische Einschätzung des Sturzrisikos von Alten- und Pflegeheimbewohnern mit einer Einschätzung durch ein validiertes Vorhersageinstrument verglichen. Nach einer Schulung zur optimierten Standardversorgung in allen Clustern, wurde in der Testgruppe monatlich der „Downton Index“ durchgeführt. In der Kontrollgruppe wurde, wie in der Praxis üblich, weiterhin unstrukturiert, intuitiv das Sturzrisiko der Bewohner eingeschätzt. Es wird kein relevanter Unterschied bzgl. der Bewohner mit mindestens einem Sturzereignis in den beiden Gruppen erwartet. Des weiteren wurden die Auswirkungen (wie z.B. Maßnahmen zur Sturzprävention und Fixierungen) der Durchführung der verschiedenen Arten der Sturzvorhersage untersucht. Es wird erwartet, dass die Durchführung des Tests zu einer höheren Zahl unerwünschter Wirkungen führt. Das Projekt ist seit Kurzem abgeschlossen. Eine Publikation der Ergebnisse wird im Laufe des Jahres 2007 erfolgen.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ansprechpartner:
Sascha Köpke
Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de
Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer
Gabriele.Meyer@uni-wh.de(GabrieleMeyer"AT"uni-bremen.de)
29) Mobilitätsrestriktionen in Alten- und Pflegeheimen: eine multizentrische Beobachtungsstudie
Laufzeit: 1. 4. 2004 - 31. 3. 2007
Kooperationspartner:
PD Dr. Ralf Bender, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln;
Prof. Dr. Gerd Glaeske, Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Alten- und Pflegeheime Hamburgs
Beschreibung: Im Rahmen einer multizentrischen Querschnittstudie erfolgte die systematische Erhebung der Prävalenz mechanischer und medikamentöser Mobilitätsrestriktionen. Zur Erfassung der Inzidenz von Mobilitätsrestriktionen und deren rekurrierender Anwendung wurde die Kohorte von 2353 Bewohnern aus 30 Hamburger Einrichtungen über einen Zeitraum von 12 Monaten beobachtet.
Sekundäres Ziel war die Untersuchung des konzeptuellen Verständnisses Pflegender bezüglich der Anwendung von mobilitätsrestriktiven Maßnahmen, Haltungen und Einstellungen Pflegender sowie die Interpretation des beobachteten Bewohnerverhaltens, welches zur Entscheidungsfindung über die Anwendung von Mobilitätsrestriktionen führt. Es wurden zwei Befragungen mittels Fragebögen durchgeführt: Zu Belastungen im Zusammenhang mit Entscheidungen über Mobilitätsrestriktionen wurden in Hamburg und Bremen fast 700 Pflegende aus unterschiedlichen Bereichen befragt. Zu Einstellungen gegenüber Mobilitätsrestriktionen und deren Anwendung wurden im Rahmen einer internationalen Erhebung in Hamburg und Bremen jeweils mehr als 100 Pflegende befragt. Publikationen zu Ergebnissen der Erhebungen werden im Laufe des Jahres 2007 vorliegen.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ansprechpartner:
Sascha Köpke
Sascha.koepke"AT"uni-hamburg.de
Prof. Dr. phil. Gabriele Meyer
Gabriele.Meyer@uni-wh.de(GabrieleMeyer"AT"uni-bremen.de)
30) Informed Decision Making (IDM) durch den Patienten als Grundlage für eine Evidenz-basierte Therapie des Typ 2 Diabetes mellitus in der ärztlichen Praxis
Laufzeit: 1. 8. 2001 - 31. 3. 2005
Kooperationspartner: Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Klinik für Stoffwechselkrankheiten und Ernährung, WHO Collaborating Center für Diabetes.
Projektleitung: Universität Düsseldorf, WHO-Collaborating Centre for Diabetes.
Beschreibung: Zielsetzung dieses Projektes ist es, die Prinzipien der Evidenz-basierten Medizin über die Einbeziehung des Patienten in die Entscheidungen zu den Therapiezielen und zur Therapiestrategie in der ärztlichen Praxis einzuführen. Zu diesem Zweck soll eine Methodik für die ärztliche Praxis entwickelt und evaluiert werden, die den Patienten mit Typ 2 Diabetes zu einer informierten Entscheidung befähigt. Die Implementierung dieses Praxis-Projektes wird evaluiert. Dazu sollen über einen Zeitraum von einem Jahr das derzeit übliche Vorgehen der Leitlinien-gesteuerten Festlegung von Therapieziel und -strategie durch den Arzt mit der auf dem neuen Informationsprogramm basierten Betreuung von Patienten mit Typ 2 Diabetes verglichen werden.
Drittmittelgeber: AOK-Bundesverband
Ansprechpartner:
Matthias Lenz
matthias.lenz"AT"uni-hamburg.de
31) Training von Patienten-/Verbraucher-Vertretern zum Erwerb wissenschaftlicher Kompetenzen (advocacy training)
Laufzeit: 1. 7. 2001 - 30. 6. 2005
Beschreibung: Das Projekt soll Patienten/Verbraucher-Vertretern ermöglichen, Kompetenzen zu entwickeln, an Entscheidungsprozessen auf medizinisch-wissenschaftlicher und gesundheits-politischer Ebene wirksam teilzunehmen, insbesondere klinische Forschungsprojekte aktiv mitzuplanen, wissenschaftliche Informationen kritisch zu analysieren und Informationsmaterial für Patienten/Verbraucher auf ihre Korrektheit zu prüfen. In 5-tägigen Kursen werden ausgewählten entscheidungsaktiven Patienten/Verbraucher-Vertretern Kompetenzen zur Beurteilung klinisch-wissenschaftlicher Studien vermittelt. Zur langfristigen Kompetenzstärkung soll über einige Jahre ein Online-Netzwerk zwischen Zentrum und den Kurs-Absolventen etabliert werden.
Wissenschaftliche Schwerpunkte:
- Erarbeitung methodischer Konzepte zur einfachen und verständlichen Vermittlung komplexer wissenschaftlicher Sachverhalte der Klinischen Epidemiologie.
- Konzepte zur Evaluation der Vermittlung Evidenz-basierten Wissens.
Drittmittelgeber: Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) - geförderter Antrag im Rahmen der "Förderungen von Einrichtungen zur Verbraucher- und Patientenbetreuung nach § 65 b SGB V"
Ansprechpartnerin:
Bettina Berger
Bettina.Berger@uni-hamburg.de(bettina.berger"AT"uni-hamburg.de)
Mehr Information: www.gesundheit.uni-hamburg.de
32) Evidenz-basierte Gesundheitsversorgung - Informations- und Wissensmanagement im Dienstleistungssektor Gesundheit
Laufzeit: 1. 6. 2001 - 31. 5. 2004
Beschreibung: Ziel des Projektes war die Entwicklung und Evaluation von Strategien, die den Transfer von gesundheits- und pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen zu fördern suchen: 1. Aufbau einer Wissenschafts-basierten und unabhängigen Internet-gestützten Datenbank zu praxisrelevanten Fragestellungen für Gesundheitsfachberufe; 2. Entwicklung und Verbreitung von Übersichtsartikeln. 3. Entwicklung Wissenschafts-basierter Lernmodule und Implementierung dieser durch Kurse und eine Internetplattform; Implementierung von Kursen zur Evidenz-basierten Pflege und Gesundheitsversorgung; 4. Aufbau nachhaltiger Strategien der Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxiszentren.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (geförderter Antrag auf dem Gebiet "Wissensintensive Dienstleistungen")
Ansprechpartnerinnen:
Dr. phil. Gabriele Schlömer
Dr. phil. Gabriele Meyer
Gabriele.Meyer@uni-wh.de (Gabriele.Meyer"AT"uni-hamburg.de)
Mehr Information: www.gesundheit.uni-hamburg.de
33) Informed shared decision-making in der Therapie der Multiplen Sklerose
Laufzeit: 1. 2. 2001 - 31. 3. 2005
Kooperationspartner:
- Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Landesgruppe Hamburg, Frau C. Hartlef, Geschäftsführerin, Herr H. de la Motte, 1. Vorsitzender
- Hilda Bastian, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, Köln
- Angela Coulter, PhD, Chief Executive, Picker Institute Europe, Oxford, UK
- June Halper, MSN, ANP, FAAN, Executive Director, Consortium of Multiple Sclerosis Centers, New Jersey, USA
- Dr. W. G. Elias, Neurologe und Psychiater, MS-Schwerpunktpraxis, Hamburg
- Dr. phil. U. Hoffrage, Max Planck Institut für Bildungsforschung, Kommunikations-psychologie, Berlin
Beschreibung: Das Projekt unter Leitung von PD Dr. med. Christoph Heesen, Universitätsklinikum Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Multiple Sklerose Sprechstunde, in Kooperation mit der Fachwissenschaft Gesundheit zielt auf die Einbeziehung der Patienten in medizinische Entscheidungsprozesse entsprechend dem Konzept der Evidenz-basierten Medizin. Diese erfordert neben der objektiven und verständlichen Darstellung wissenschaftlicher Ergebnisse die Umsetzung eines neuen Rollenverständnisses zwischen Arzt und Patient. Für die Behandlung der Multiplen Sklerose stehen zunehmend neue Medikamente zur Verfügung. Sie können den Krankheitsverlauf beeinflussen, haben jedoch auch erhebliche Nebenwirkungen und sind teuer. Bei Einsatz dieser Medikamente mit fraglichem Nutzen-Risiko-Verhältnis sollten im Sinne des "Shared decision making" die Patienten stärker am Entscheidungsprozess beteiligt werden. Ziel des Modellprojekts ist die beispielhafte Erstellung, Evaluation und Implementierung eines Konzepts zur Versorgung von Patienten mit MS nach den Vorgaben des "Informed shared decision making" (ISDM). Insbesondere wurde eine Schulung über die Behandlung akuter Schübe entwickelt sowie eine umfassende Patienteninformation mit einer Entscheidungshilfe. Beide Maßnahmen werden jeweils im Rahmen randomisiert-kontrollierter Studien auf ihre Wirksamkeit und ihre unerwünschten Wirkungen hin untersucht. Zentraler Zielpunkt ist dabei der Zuwachs an Entscheidungsautonomie, der sich im selbständigen Entscheiden oder in einer veränderten Rolle gegenüber dem Arzt äußert. Da die Ideen des "Shared decison making" und der "Informed choice" bislang national und international sehr unscharf konzeptionalisiert sind, bedarf es grundlegender theoretischer Vorarbeiten sowie der Entwicklung eines dem Sinn der Idee angemessenen Evaluationsinventars. Hier liegt die Schnittstelle zur Arbeit der Fachwissenschaft Gesundheit, die in zahlreichen Feldern die Bedeutung von Risikokommunikation auf Gesundheitsentscheidungen beforscht.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
Ansprechpartner:
Dr. phil. Jürgen Kasper
k@sper.info<br /> (k"AT"sper.info)
34) Evidenz-basierte Patienteninformation
Laufzeit: 1. 7. 2000 - 30. 6. 2003
Kooperationspartner:
Prof. Dr. Jürgen Berger, Abteilung für Mathematik in der Medizin, Universitätsklinikum Eppendorf, Universität Hamburg
Beschreibung: Modellhafter Aufbau und Evaluation einer Evidenz-basierten Patienten-Information. Beginnend mit der Analyse verfügbarer Patienten/Verbraucher-Informationsangebote, wird die wissenschaftliche Literatur so aufgearbeitet und dargestellt, dass sie eine Wissenschafts-basierte informierte Entscheidung ermöglicht. In einer randomisierten kontrollierten Studie soll der Einfluss unterschiedlicher Darstellungen wissenschaftlicher Daten auf die Entscheidungen der Patienten/Verbraucher untersucht werden. Das Informationssystem soll integraler Bestandteil der Kommunikation zwischen Patienten/Verbrauchern einerseits und Ärzten/Anbietern im Gesundheitssystem andererseits werden, um im Sinne der Definition von David Sackett von "Clinical Epidemiology" und "Evidence-based Medicine" dem Anspruch der Integration von Patientenwerten und Berücksichtigung von Patientenpräferenzen im medizinischen Entscheidungsprozess gerecht zu werden. Folgende Themen werden zur Zeit exemplarisch bearbeitet: Screening mit Hämoccult-Test auf Kolon-Karzinom, medikamentöse und nicht-medikamentöse Massnahmen zur Prävention von Frakturen im Alter, sog. Hormonersatztherapie in der Meno-/Postmenopause.
Wissenschaftliche Schwerpunkte:
- Analyse von Informationsmaterial für Patienten/Verbraucher anhand der Kriterien der Evidenz-basierten Medizin.
- Erhebung von Wissensstand und Wünschen der Zielgruppe zu Informationsangeboten im Rahmen von Fokusgruppen.
- Untersuchung von verschiedenen Methoden zur Kommunikation von klinisch epidemiologischen Daten. In einer bereits abgeschlossenen, zur Zeit in Auswertung befindlichen prospektiven randomisierten kontrollierten Studie mit etwa 200 Studierenden wurden 2 verschiedene Arten der Repräsentation von Ergebnissen zur Beurteilung des prädiktiven Wertes diagnostischer Tests verglichen: die 4-Felder-Tafel und die Darstellung von natürlichen Häufigkeiten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sollten für Medizinstudenten und Ärzte von besonderer Relevanz sein, zumal ein erheblicher Anteil der Ärzte prädiktive Werte nicht richtig interpretieren kann.
- Untersuchung der Auswirkungen des "Framing of data" auf die Entscheidungen der Zielgruppen. Hier soll vor allem die bisher kaum untersuchte Darstellung von Ergebnissen unter Betonung der Gruppen von Patienten/Verbrauchern, die keinen Nutzen von einer Intervention haben, evaluiert werden.
Drittmittelgeber: Robert-Bosch-Stiftung
Ansprechpartnerin:
Dr. phil. Anke Steckelberg
ASteckelberg"AT"uni-hamburg.de
Mehr Information: www.gesundheit.uni-hamburg.de
35) Prävention von Hüftgelenksfrakturen
Laufzeit: 1. 2. 1999 - 30. 11. 2001
Beschreibung: In einer Cluster-randomisierten kontrollierten Studie mit 42 Hamburger Alten- und Pflegeheimen und insgesamt 942 Bewohnern wurde untersucht, ob die kombinierte Intervention bestehend aus strukturierter, Theorie-basierter Schulung und Information der Pflegekräfte, Information der teilnehmenden Bewohner durch die Pflegenden sowie kostenloser Bereitstellung von je 3 Hüftprotektoren pro Bewohner die Akzeptanz, den externen Hüftschutz zu tragen, effektiv steigern und die Rate hüftgelenksnaher Frakturen signifikant reduzieren kann. Die Intervention wurde im Vergleich zur optimierten Standardversorgung der Kontroll-Cluster evaluiert. Der primäre Erfolgsparameter der Studie waren hüftgelenksnahe Frakturen, sekundär wurde die Trageakzeptanz erhoben. Im Rahmen der Studie wurde ein Instrument zur Erhebung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität erstellt und evaluiert. Eine Analyse der Prädiktoren für die Trageakzeptanz von Hüftprotektoren sowie eine Kosteneffektivitätsanalyse wurde durchgeführt.
Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Ansprechpartnerinnen:
Dr. phil. Gabriele Meyer
Dr. phil. Andrea Warnke
Gabriele.Meyer@uni-wh.de(GMeyer"AT"uni-hamburg.de)<br />Andrea.Warnke@smaile.de(Andrea_Warnke"AT"uni-hamburg.de)
Mehr Information: www.gesundheit.uni-hamburg.de
36) Wissenschafts-basierte Patienten-/Konsumenten-Information
Laufzeit: 1. 5. 1998 - 31. 8. 2003
Kooperationspartner: Prof. Anette O'Connor, Ottawa Health Research Institute, University of Ottawa
Beschreibung: Konzeptionelle Entwicklung von Methoden zur Vermittlung medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit am Beispiel des Mammographie-Screenings. Publikation der Ergebnisse für unterschiedliche Zielgruppen. Zielsetzung ist es, die Bedingungen für eine informierte Entscheidung von Laien zu verbessern.
1. 5. 1998 - 30. 4. 2000
Verbesserung der Informiertheit und Zufriedenheit durch Publikation der wissenschaftlichen Ergebnisse für unterschiedliche Zielgruppen (Laien und professionelle Berater). Evaluation des Konzeptes mit dem DISCERN Fragebogen.
Drittmittelgeber:
Kirchheim Verlag, Mainz
August 2000 - August 2001
Optimierung der Informationsangebote. Erprobung eines Web-basierten Informationsprogramms zur Brustkrebs-Früherkennungs-Untersuchung mit Mammographie (Screening). Internet-basierte Befragung von Usern der mso(c) mit Decisional Conflict Scale (DCS). (www.mammographie-screening-online.de)
August 2002 - August 2003
Verbesserung der Versorgungsstruktur. Umsetzung und Implementierung eines Instrumentes ('decision aid') zur Entscheidungshilfe bei Früherkennungsuntersuchungen mit Mammographie im Internet (deutsche Version des Decisional Conflict Scale). Relaunch der Webseite. Den Nutzern der Webseite werden wissenschaftliche Informationen zum Mammographie- Screening und ein Fragebogen zur Entscheidungshilfe angeboten.
Ansprechpartnerin:
Dr. phil. Birgitt Höldke
birgitt"AT"hoeldke.de
Planung von Forschungsprojekten
Zur Vermeidung von Fehlverhalten in der Wissenschaft folgen wir in der Planung und Durchführung von Forschungsprojekten den Empfehlungen der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
» DFG Empfehlungen der Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft"
Ferner werden die Forschungsanträge der Ethikkommission der Hamburger Ärztekammer vorgelegt. Die aktuellen Anforderungen der Ethikkommission werden berücksichtigt.
» www.aerztekammer-hamburg.de/diekammer/ethikkom.htm
Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Universität Hamburg
» http://www.uni-hamburg.de/forschung/service/gute-wissenschaftliche-praxis.html