Pflanzliche Alternativen für tierische Produkte – todfreies Fleisch, ist das wirklich gesund?
Wann: Mi, 05.11.2025, 17:00 Uhr bis 18:00 Uhr
Wo: Universität Hamburg, Martin-Luther-King-Platz 6, 20146 Hamburg, Hörsaal B
Der Markt für pflanzliche Alternativprodukte wächst seit mehr als 10 Jahren dynamisch und erreichte 2023 einen neuen Umsatzrekord von 2,2 Mrd. Euro. Dies entsprach einer Wachstumsrate von 8 % für pflanzliche Fleisch- und Milchalternativen. Diese steigende Nachfrage wird durch verschiedene Faktoren stark beeinflusst. Darunter zählen unter anderem neben einer wachsenden Sensibilisierung für die eigene Gesundheit auch negative Umweltauswirkungen, Ressourcenschonung und insbesondere ethische Aspekte bei der Tierhaltung. Zu den beliebtesten Milch-Alternativen gehören Pflanzendrinks aus Mandel, Hafer und Soja. Bei den Fleischanaloga stehen vor allem Produkte auf Basis von Erbse, Lupine, Seitan und Soja in den Regalen der Supermärkte. Ernährungsphysiologisch betrachtet, schneiden die fleischlosen Alternativen besser ab. Insbesondere für Fleisch- und Wurstanaloga können sie damit eine gesündere Alternative darstellen. So enthalten viele der alternativen Erzeugnisse weniger gesättigte Fettsäuren, welche u.a. mit Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung gebracht werden. Anderseits liefern Milch- und Fleischalternativen oft mehr Eiweiß als tierische Produkte und deutlich mehr Ballaststoffe, welche die Darmmikrobiota positiv beeinflussen können. Dadurch kann sich das Risiko an Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht und Bluthochdruck zu erkranken, reduzieren. Neben den vielen positiven ernährungsphysiologischen Effekten sind einige Ersatzprodukte zum Teil hochverarbeitet und enthalten viele Zusatzstoffe, Salze und Zucker. Weiterhin ist bisher wenig bekannt, inwiefern pflanzliche Ersatzprodukte mit Mykotoxinen, Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, Schwermetallen und mikrobiellen Verunreinigungen belastet sind, die möglicherweise in den Rohstoffen zu finden sind. Der Vortrag stellt die Ergebnisse einer breiten Monitoring Untersuchung des Max Rubner-Institutes vor und versucht die Frage zu beantworten, ob pflanzliche Alternativen ihren tierischen Pendants überlegen sind.
Dr. Jan Kabisch, Max-Rubner-Institut, Kiel
Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens
Lebensmittel — Was esse ich da überhaupt?
Sie haben sich sicherlich schon oft gefragt, was esse ich da überhaupt? Gut riechen und gut schmecken ist schon die halbe Miete! Wenn es dann noch rein pflanzlich ist, sollte doch alles im grünen Bereich sein!? Ganz so entspannt ist die Lage allerdings nicht, zumal gerne mit dem tadelnden Finger auf wohlschmeckende Lebensmittel gezeigt wird, zumal wenn diese gut, also süß schmecken. Manchmal schmeckt es zwar gut, liegt allerdings für den einen oder die andere GenießerIn etwas quer im Magen oder man bekommt möglicherweise hässliche Pickel davon. Allergene, Bakterien, Pilze und Viren – die Liste ist lang und es macht davon auch nicht alles krank, aber was macht Sie da so sicher?
Was macht denn ein gutes Lebensmittel aus oder wofür geben wir unser Geld aus? Wir hätten schon gerne ein paar Angaben über die Herkunft oder die Anbauweise von dem was bei uns auf dem Tisch landet. Aber stimmt denn, was da draufsteht? Und wer schaut denn hier wem auf die Finger? Könnte ich möglicherweise auch selber Untersuchungen durchführen, ohne dass ich viel von Chemie verstehe? Genau diesen drei Fragen werden wir uns im Rahmen der Vortragsreihe annähern und darüber hinaus noch ein paar andere, mindestens genauso wichtige Dinge zumindest etwas unter die Lupe nehmen.
Damit es schmeckt und Sie nicht krank werden, gibt es ExpertInnen für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. LebensmittelchemikerInnen sind verantwortlich für die Lebensmittelsicherheit und auch dafür, dass Sie das bekommen, was auch der Verpackung draufsteht.
Mit dieser Ringvorlesung möchten wir Sie herzlich einladen, mit uns in die spannende Welt der Lebensmittel einzutauchen!
ExpertInnen erklären Ihnen, wie Analytik und Chemie mit Ernährungsmedizin, Biotechnologie und Mikrobiologie zusammenhängen oder ganz einfach, was eigentlich alles zum Beruf des Lebensmittelchemikers dazu gehört.
mittwochs, 17:00 - 18:00 Uhr, Martin-Luther-King-Platz 6, Hörsaal B
Koordination:
Prof. Dr. Markus Fischer / Prof. Dr. Agnes Weiß, beide Hamburg School of Food Science, Fachbereich Chemie, Universität Hamburg