Chemisches Staatslaboratorium
Das Chemische Staatslaboratorium in Hamburg (1878-1921)
Das Chemische Staatslaboratorium entstand 1878 aus dem chemischen Laboratorium des Akademischen Gymnasiums. 1919 wurde es ein Bestandteil der neu-gegründeten Universität Hamburg. 1921 wurde es dann in das Chemische Staatsinstitut umgewandelt.
Zu den Aufgaben des Chemischen Staatslaboratoriums gehörten 1883:
- Untersuchungen und Gutachten für Gerichte
- Untersuchungen und Gutachten für andere Behörden und Verwaltungen
(Senat, Oberschulbehörde, Medicinal-Bureau, Polizei-Behörde, Bau-Polizei, Landherrenschaft der Marschlande, Deputation für indirecte Steuern, Friedhofs-Deputation, Handelskammer - Die amtliche Petrolium-Controlle
(Kaiserl. Verordnung über das gewerbsmässige Verkaufen und Feilhalten von Petrolium vom 24. Februar 1882) - Die Controlle der Nahrungs- und Genussmittel sowie der Gebrauchsgegenstände (nach dem Gesetz vom 14. Mai 1879) (Ein Teil dieser Aufgaben wurde später an das Hygienische Institut übertragen.)
- Unterrichtstätigkeit
(praktische Übungen, Vorträge, Beteiligung am Allgemeinen Vorlesungswesen) - Verbreitung chemischer Kenntnisse in weiteren Kreisen
- Ausführung wissenschaftlicher Untersuchungen
Eine fachliche Untergliederung gab es anfänglich nicht. Das Laboratorium kümmerte sich um die Aufgaben, die heute den Bereichen der Analytischen Chemie, Anorganische Chemie, Lebensmittel Chemie Organischen Chemie, Pharmazie und Technischen Chemie zuzuordnen sind. Ferdinand Wibel war zudem in der Archäologie tätig.
1914 wurde für Voigländer eine eigene Abteilung eingeführt:
- Abteilung für angewandte Chemie
Die Direktoren des Chemischen Staatslaboratorium waren:
1878-1893 | Ferdinand Wibel |
1893 | Adolf Engelbrecht (vertretungsweise) |
1893-1910 | Max Dennstedt |
1911-1914 | Felix Voigtländer (vertretungsweise) |
1914-1921 | Paul Rabe |
Neben den Direktoren gab es am Staatslaboratorium natürlich auch Assistenten und wissenschaftliche Hilfsarbeiter, die mit Vorlesungen gehalten haben, Forschungsarbeiten durchgeführt, aber nur selten selbstständig publiziert haben. Derzeit bekannt sind:
- Caesar Ahrens (1893-1896)
- Karl Alpers (1906-1906)
- Erich Amelung (1897-1898)
- Hans Ballheimer (1908-1908)
- W. Bauer (1898-?)
- Bertha Bessmertny-Heimann (1915-1919)
- Bollmann (1911-1912)
- Rudolf Bünz (1906-1909?)
- Heinrich Colloseus (1899-1900)
- August Ebeling (1906-1906)
- Richard Ehrenstein (1915-1929)
- Adolf Engelbrecht (1878-1905, vertretungsweise auch Leiter)
- Kurt Engelbrecht (1899-1899)
- Elisabeth Esdorf (1917-1918)
- Walter Flemming (1905-1905)
- Arnold Gillmeister (1899-1929)
- Wilhelm Göhlich (1897-1928)
- Theodor Grethe (1913-1914)
- Dr. Hasse (1908-1909)
- Franz Hassler (1897-1927)
- Karl Kindler (1916-1959)
- Erich G. Kleiner (1907-1908)
- Theodor Klünder (1902-1918)
- Siegfried Kroll (1914-1914)
- Ernst(?) Luchmann (1910-1910)
- Mahler (1910-1911)
- Emil Marben (1907-1921) (1914-1918 Kriegsdienst)
- Christian Metzer (1912-?)
- Elisabeth Müller (1918-1919)
- Georg Münchmeyer (1913-1921) (ab 1915 Kriegsdienst)
- Hermann Oldach (1888-?) (1890 erheblich verletzt)
- Richard Pasternack (1914-1916)
- Friedrich Prall (1898-1898)
- Otto Rothe (1917-?) (ab 1917 Kriegsdienst)
- Robert Rübencamp (1885-1888)
- Carl(?) Schaper (1908-1911)
- Schenk (1910-?) (Eduard Schenk oder Konrad Schenk)
- Heinrich Schmidt (1895-?)
- Martin Schöpff (1895-1899)
- E. Schulze (1908-1909)
- David Selikin (1918-1919)
- Stiezel (1911-?)
- Otto Strebel (1898-1898)
- C. Stuhlmann (1890-1890)
- Georg Suszka (1917-?) (ab 1917 Kriegsdienst)
- Ernst Thielepape (1917-1920) (1917-1918 Kriegsdienst)
- Clara Uibrig (1916-1917)
- Otto(?) von Boltenstern (1896-1896)
- Felix Voigtländer (1899-1922, vertretungsweise auch Leiter)
- Georg von der Heide (1899-?)
- H. Wagner (1890-1890) (Henry Wagner oder Hermann Wagner)
- Richard Wallenreuter (1913-1914)
- Friedrich Walter (1914-?) (ab 1915 Kriegsdienst)
- Richard Weiß (1900-1902)
(Endjahre nach 1921 beziehen sich auf die Weiterführung der Beschäftigung im Chemischen Staatsinstitut Schüler von Paul Rabe, aber keine offiziellen Schüler von Karl Wiebel, Ferdinand Wibel oder Max Dennstedt. Aber es scheint hier auch Vorläufer zu geben: Wissenschaftler, die in Hamburg geforscht haben und ihre Promotion dann in Göttingen oder Kiel vorgelegt haben.
So hat Ernst Brackebusch, ein Schüler von Ferdinand Wibel, in Göttingen, und Emil Sommer, ein Schüler von Max Dennstedt, in Kiel promoviert.
Über die Arbeit des Chemischen Staatslaboratoriums wurde im Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten regelmäßig berichtet bis 1916. Viele Berichte sind jetzt online zugänglich:
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